Energieoptionen in Windows optimal einstellen
Erweiterte Optionen beim Energiesparen
Auf den ersten Blick wirken die Optionen zum Energiesparen mehr als dürftig. Kein Wunder, denn die wirklich interessanten Einstellungen versteckt Microsoft in einem zusätzlichen Menü.
Rufen Sie die Energieoptionen über „Start, Systemsteuerung, Hardware und Sound, Energieoptionen“ auf. Klicken Sie in der Hauptansicht bei einem der Energiesparpläne, zum Beispiel „Ausbalanciert“, auf „Energiesparplaneinstellungen ändern“. Sie erhalten wieder die Grundeinstellungen für den Energiesparplan. Klicken Sie diesmal auf „Erweiterte Energieeinstellungen ändern“. Daraufhin öffnet sich ein Dialogfenster.
Der oberste Punkt „Zurzeit nicht verfügbare Einstellungen ändern“ aktiviert Administratorrechte. Diese benötigen Sie, um manche Änderungen an den Energieoptionen vornehmen zu können. Klicken Sie den blauen Text an . Bestätigen Sie anschliessend eine eventuelle Rückfrage der Benutzerkontensteuerung mit „Ja“.
Aus dem Ausklappmenü oberhalb der Baumstruktur wählen Sie den Energiesparplan aus, den Sie bearbeiten möchten. Der gerade von Windows 7 verwendete - also aktive - Energiesparplan ist immer mit dem Zusatz „[Aktiv]“ gekennzeichnet.
Legen Sie für den Netzbetrieb eines Notebooks die gleichen Einstellungen fest wie für einen Desktop-PC. Die Einstellungen für den Akkubetrieb sind ausdrücklich erwähnt. Wenn nicht anders angegeben, gelten die Einstellungen für Desktop-PCs und Notebooks sowie Netz- und Akkubetrieb gleichermassen.
Ausbalanciert
Dieser erste Punkt heisst immer so wie der ausgewählte Energiesparplan — „Ausbalanciert“, Energiesparmodus“ oder „Höchstleistung“. Der Unterpunkt „Kennwort bei Reaktivierung anfordern“ legt fest, ob das Benutzerkennwort eingegeben werden muss, um den Rechner zu reaktivieren. Windows präsentiert dann die Benutzeranmeldung. Wählen Sie die Einstellung „Ja“. Dies erfordert natürlich, dass ein Kennwort festgelegt ist.
Festplatte
Wenn die Festplatte eine Zeit lang weder von Windows noch einem Programm angesprochen wurde, wird sie höchstwahrscheinlich gerade nicht benötigt. Dann kann Windows die Festplatte ausschalten. Das verlängert ihre Lebensdauer.
Legen Sie fest, dass Windows bei einem Desktop-Rechner die Festplatte nach 20 Minuten ausschalten soll. Bei einem Notebook im Akkubetrieb können Sie die Zeitspanne deutlich auf 3 bis 5 Minuten verringern.
Desktophintergrundeinstellungen
Als Desktophintergrund kann Windows mehr als nur ein Bild verwenden. Windows 7 zeigt die Bilder dann als eine Art Diashow. Wählen Sie die Einstellung „Angehalten“, um die Diashow-Funktion abzuschalten.
Drahtlosadaptereinstellungen
Unter die Drahtlosadapter fallen Geräte, die eine Netzwerkverbindung per Funk aufbauen, etwa WLAN oder Bluetooth. Der Energiebedarf dieser Komponenten ist deutlich höher als bei kabelgebundenen Varianten. Um den Bedarf zu verringern, wird auf einige Tricks zurückgegriffen. So wird bei bestehender Verbindung etwa nicht nach anderen drahtlosen Netzwerken gesucht, oder es werden WLAN-Adapter abgeschaltet, wenn gerade keine Datenübertragung erfolgt. Ganz unproblematisch ist dieser Trick aber nicht, da es in verschiedenen Hardware-Kombinationen zu Störungen kommen kann. Welche Kombinationen das sind, muss allerdings im Einzelfall getestet werden.
Verwenden Sie als Einstellung „Mittlerer Energiesparmodus“. Sollten Sie danach Verbindungsprobleme mit dem Drahtlosnetzwerk feststellen, dann wählen Sie „Minimaler Energiesparmodus“ aus.
Wer die WLAN-Karte hingegen gar nicht benötigt, der sollte sie im Geräte-Manager gleich abschalten. Drücken Sie dazu [Windows Pause] und klicken Sie links auf „Geräte-Manager“. Öffnen Sie den Knoten „Netzwerkadapter“ . Klicken Sie die WLAN-Karte mit der rechten Maustaste an und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option „Deaktivieren“.
Energie sparen
Unter diesem Punkt finden Sie Optionen, die festlegen, ob und wann ein Gerät ausgeschaltet oder in den Ruhezustand versetzt werden soll.
Der Punkt „Deaktivierung nach“ legt die Zeitspanne fest, nach der der Rechner in den Stand-by-Modus wechseln soll. Der Vorteil des Stand-by-Modus: Der Rechner lässt sich innerhalb weniger Sekunden wieder aus diesem aufwecken. Die Energieeinsparung ist jedoch nur mittelmässig. Legen Sie als Einstellung daher „Nie“ fest.
Wirklich energiesparend ist aber der Ruhezustand. Denn beim Ruhezustand wird der Rechner tatsächlich ausgeschaltet und die aktive Sitzung auf der Festplatte gespeichert. Wenn Sie den Rechner wieder einschalten, dann können Sie also dort weiterarbeiten, wo Sie zuvor aufgehört haben. Für „Ruhezustand nach“ wählen Sie bei einem Desktop-Rechner 60 Minuten. Für ein Notebook sollten Sie 20 Minuten festlegen.
Der Punkt „Zeitgeber zur Aktivierung zulassen“ ermöglicht es, dass der Computer aus dem Stand-by-Modus reaktiviert wird. So kann etwa eine zeitgesteuerte Datensicherung ausgeführt werden. Bei „Zeitgeber zur Aktivierung zulassen“ wählen Sie „Deaktivieren“ aus.
USB-Einstellungen
In der Regel beziehen per USB verbundene Geräte ihren Strom über den USB-Stecker. Windows 7 kann diese Geräte schlafen schicken, wenn sie gerade nicht benötigt werden, und auf diese Weise den Energiebedarf verringern. Aktivieren Sie die Funktion, indem Sie die „Einstellung für selektives USB-Energiesparen“ auf „Aktiviert“ setzen.
Netzschalter und Zuklappen
Was passieren soll, wenn der Hauptschalter betätigt wurde, legt die Einstellung „Standardaktion für Beenden“ fest. Wählen Sie hier die Option „Ruhezustand“.
PCI Express
Das Active State Power Management, kurz ASPM, ist ein Protokoll, das den Energiebedarf des PCI-Express-Busses verringert. Über den PCI-Express-Bus sind etwa Grafikkarten mit dem Rechner verbunden. Wie hoch die Energieeinsparung sein soll, legen Sie mit der Option „Verbindungszustand-Energieverwaltung“ fest.
Daten werden auf den PCI-Express-Bus in zwei Richtungen übertragen. Etwa vom Prozessor zur Grafikkarte und von der Grafikkarte zurück zum Prozessor. Das ASPM drosselt die Geschwindigkeit, mit der die Daten übertragen werden. Die Einstellung „Mittlere Energieeinsparungen“ reduziert die Datentransferrate vom Gerät zum Prozessor. „Maximale Energieeinsparung“ reduziert zusätzlich die Datentransferrate vom Prozessor zum Gerät.
Wählen Sie bei einem Desktop-Rechner die Einstellung „Aus“. Wenn Sie ein Notebook im Akkubetrieb benutzen, dann wählen Sie „Maximale Energieeinsparung“.
Prozessorenergieverwaltung
Der Leistungszustand legt direkt die maximale und minimale Leistung des Prozessors fest, indem die Taktung des Prozessors verändert wird. 100 Prozent entsprechen dem maximalen Prozessortakt, 0 Prozent dem geringsten. Der Prozessor wird dabei zwar langsamer, benötigt aber auch weniger Energie.
Legen Sie bei „Minimaler Leistungszustand des Prozessors“ 5 Prozent fest. Dieser Wert hat sich als ideal erwiesen.
„Maximaler Leistungszustand des Prozessors“ legt fest, wie schnell der Prozessor maximal arbeiten darf. Bei Desktop-Rechnern sind hier 100 Prozent der beste Wert. Notebooks im Akkubetrieb begnügen sich mit 80 Prozent.
Die „Systemkühlungsrichtlinie“ definiert, wie sich das System im Fall einer starken Hitzeentwicklung verhalten soll. Bei einem Desktop-Rechner legen Sie „Aktiv“ fest. Das bedeutet, der Lüfter dreht schneller und der Prozessortakt bleibt gleich. Bei einem Notebook im Akkubetrieb wählen Sie hingegen „Passiv“. Windows 7 reduziert dann zunächst den Prozessortakt und lässt erst danach den Lüfter schneller drehen. Die Akkulaufzeit verbessert sich dadurch.
Bildschirm
Der Bildschirm ist einer der grössten Energieverbraucher eines Rechners. Bei Flachbildschirmen gilt: Je heller sie leuchten, desto mehr Energie verbrauchen sie. Um den Energieverbrauch zu senken, sollte die Helligkeit also reduziert oder der Monitor in Arbeitspausen sogar abgeschaltet werden.
Legen Sie dazu die Wartezeit mit der Einstellung „Bildschirm ausschalten nach“ fest. Wählen Sie bei einem Desktop-PC eine Wartezeit von 10 Minuten. Bei einem Notebook im Akkubetrieb sind 5 Minuten eine ideale Wartezeit.
Multimediaeinstellungen
Wenn Sie auf Ihrem Rechner Freigaben eingerichtet haben, dann lässt sich mit „Bei der Freigabe von Medien“ das Verhalten des Rechners beeinflussen. Wählen Sie „Der Computer kann in den Energiesparmodus wechseln“ aus.
Die Wiedergabe eines Films kostet den Rechner mittlerweile recht wenig Rechenleistung. Die Einstellung „Bei der Videowiedergabe“ legt fest, ob der Rechner bei einer Videowiedergabe Energie sparen soll oder nicht. Wählen Sie bei einem Desktop-Rechner die Option „Videoqualität optimieren“ . Legen Sie für Notebooks im Akkubetrieb „Energieeinsparung optimieren“ fest.
Internet Explorer
Der Timer im Internet Explorer dient dazu, zeitgesteuerte Aktionen durchzuführen. Dies könnte etwa eine Animation auf einer Webseite sein. Stellen Sie bei einem Notebook die „JavaScript-
Timerfrequenz“ auf „Maximale Energieeinsparungen“. An einem Desktop-Rechner wählen Sie „Höchstleistung“.