Threshold 2 04.12.2015, 08:55 Uhr

Windows 10 spioniert weiterhin

Mit dem letzten grösseren Windows-10-Update wurde das viel kritisierte Spionage-Werkzeug DiagTrack nicht entfernt, sondern einfach nur umbenannt.
(Quelle: Shutterstock/Vasina Natalia)
Die Freude währte nur kurz, als die "White Hat"-Hacker von Tweakhound ihr Windows 10 nach der Installation des grösseren Updates des Betreibssystems, genannt Threshold 2, genauer unter die Lupe nahmen. Denn sie konnten das berüchtigte Tool Diagnostics Tracking Service, kurz als DiagTrack bezeichnet, nicht mehr finden. DiagTracks Auftrag war es, für Microsoft allerlei Informationen über das System- und Anwenderverhalten zu sammeln und nach Redmond zu transportieren. Es war deshalb bald einmal als Spionage-Werkzeug oder gar als Keylogger von Microsoft verschrien.
Ziemlich dreist von Microsoft: Mit dem Threshold-2-Update wurde DiagTrack einfach umbenannt.
Quelle: Tweakhound.com
Doch Microsoft hat offensichtlich das Werkzeug nicht in Rente geschickt, sondern den Dienst einfach nur in "Connected User Experiences and Telemetry" umbenannt. Damit führt Microsoft nicht nur seine Anwender an der Nase herum, sondern auch Entwickler von Tools wie DoNotSpy 10, mit denen die offizielle Spionagetätigkeit eingeschränkt und für mehr Privatsphäre gesorgt werden soll.
Doch damit nicht genug: Offenbar werden auch alle Einstellungen, die man als Anwender zum besseren Schutz der Privatsphäre in Windows 10 vorgenommen hat, mit dem Threshold-2-Update zurückgesetzt und Windows 10 ist wieder so neugierig wie zuvor.
Immerhin: Auch der umbenannte "Dienst" von Microsoft lässt sich deaktivieren. Und es ist anzunehmen, dass die Programmierer von Anti-Spionage-Tools ihre Werkzeuge bald entsprechend anpassen werden.




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