Mit Algorithmen dem Krebs auf der Spur

Datenanalyse für eine neuartige Technologie

Die Idee für Scailyte kam Nestorov bei der Arbeit für die Firma Witec, welche unter anderem Laborgeräte für die Vereinzelung von Zellen vertreibt. Der ursprünglich aus Bulgarien stammende 35-Jährige hatte in Deutschland Biochemie studiert und in Basel in Genetik mit Fokus auf die Einzelzellentechnologie doktoriert. «Von Kunden hörte ich 100 Mal, dass sie mit der Datenanalyse zu kämpfen hatten», erzählt Nestorov. «Also war die Zeit reif für eine Firmengründung.» Er wandte sich an ETH-Professor Manfred Claassen sowie an die Software- und IT-Spezialisten Dennis Göhlsdorf und Daniel Sonnleithner, beide ebenfalls mit Vergangenheit an der ETH Zürich. 2017 gründeten die vier gemeinsam die Scailyte AG. Göhlsdorf war es, der den akademischen Prototypen der Software zur Marktreife weiterentwickelte.
Heute arbeiten über 20 Mitarbeitende für Scailyte, wobei nur die wenigsten von ihnen am Firmensitz in Sursee tätig sind, sondern im Ausland oder in den Labors der Projektpartner arbeiten. Finanziert wird die Jungfirma von Investoren. 2,7 Millionen Franken steckten Risikokapitalgeber im letzten Dezember in die Firma, Hauptinvestor ist Swisscom Ventures. Um weiter zu wachsen, soll Mitte 2020 die nächste grosse Finanzierungsrunde folgen. Zwischen 20 und 40 Millionen Franken sollen dann eingesammelt werden.
Während Scailyte in Europa zu den Pionieren in der Datenanalyse mit Einzelzellen gehört, ist die Konkurrenz in den USA grösser. Mit seinem Fokus auf die klinische Diagnostik grenzt sich das Startup aber merklich von der US-Konkurrenz ab. Entsprechend gross sind die Pläne: «Wir wollen unsere Software und unseren Ansatz für die Entdeckung von Biomarkern auf Basis der Einzelzellen-Analyse weiterentwickeln und global anbieten», sagt Nestorov.
Hinweis: Dieser Artikel ist zunächst bei «ETH-News» erschienen.

Autor(in) Andres Eberhard, ETH-News




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