Swiss Software Industry Survey 02.11.2023, 10:22 Uhr

Nachhaltigkeit bleibt ein Mauerblümchen der Softwareindustrie

Nachhaltigkeit trifft auf einen steinigen Boden in der Schweizer Softwareindustrie. Das zeigen die Ergebnisse des Swiss Software Industry Survey. Trotzdem gedeiht die Branche prächtig. Für die Jahre 2023 und 2024 wird ein Umsatzwachstum von jeweils über 10 % erwartet.
Die grüne Idylle täuscht. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein zartes Pflänzchen in der Softwareindustrie.
(Quelle: Mit KI-generiert durch MyEdit)
Der Swiss Software Industry Survey (SSIS) zeigt, dass etwa nur ein Drittel der Schweizer Softwareunternehmen Nachhaltigkeit als strategische Priorität behandelt. Dies äussert sich in der Unterstützung nachhaltiger Projekte und der Einbettung von Nachhaltigkeitsaspekten in die Geschäftsstrategie. 
Immerhin entwickeln dreiviertel der Softwareunternehmen technische Lösungen, die sowohl langfristig nutzbar als auch flexibel und erweiterbar sind: Wiederverwendung von Code, kontinuierliche Tests sowie Standardisierung von Tools sind gängige Praktiken. Dennoch haben nur wenige Unternehmen klare Ziele und Messmethoden für Nachhaltigkeit definiert.
Wenig Druck durch Vorschriften 
Der Haupttreiber zur Einführung von Nachhaltigkeitsmassnahmen in der Schweizer Softwareindustrie geht einzig von den Kunden aus. Immer mehr Auftraggeber verlangen Nachhaltigkeitszertifikate, ohne diese keine Aufträge vergeben werden. Regulierungsbehörden, Exportmärkte und andere Organisationen haben hingegen nur begrenzten oder keinen spürbaren Einfluss auf die Nachhaltigkeit Schweizer Softwareunternehmen. Von dieser Seite erfolgt (noch) kein Druck, so der SSIS.
"Es braucht klare Messgrössen, um Erfolg oder Misserfolg von Nachhaltigkeitsinitiativen transparent zu verfolgen", fordert Judith Bellaiche, Geschäftsführerin Swico.
Softwareindustrie weiter auf dem Wachstumspfad
Auch wenn Nachhaltigkeit noch kein Gewicht hat, bleiben die Wachstumserwartungen positiv. Die Schweizer Softwareunternehmen erwarten einen steigenden Umsatz von 10 % im Jahr 2023 und 10.2 % im Jahr 2024. Hingegen nimmt der Druck auf die Marge zu. Anders als in den vergangenen Jahren liegt die Marge erstmals wieder unter zehn Prozent (8,8 %).
Das wichtigste Abrechnungsmodell für Hersteller von Standardsoftware ist die Abrechnung nach Verbrauch. Dies ist angesichts der zunehmenden Bedeutung von cloud-basierten Servicelösungen keine Überraschung. Trendsetter sind die grossen Softwareanbieter, welche das Verrechnungsmodell ‘as a Service’ bereits seit längerer Zeit forcieren.




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