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30.07.2023, 07:30 Uhr
Mac-Tipp: Parallels Desktop 18
Warum diese Software der beste Weg ist, um Windows unter macOS zu installieren – und wann der Kauf nicht nötig ist.
Manchmal führt eben kein Weg an Windows vorbei
(Quelle: Foto von Tadas Sar auf Unsplash)
2005 begann Apple mit dem Umstieg von PowerPC- auf Intel-Prozessoren. Damals war Parallels Desktop die erste Software, die Windows unter macOS virtualisieren konnte – und damit alle anderen Lösungen überflüssig machte, wie etwa einen Extra-PC «für besondere Aufgaben» oder Erweiterungskarten, die mit der Hardware eines Intel-PCs bestückt waren. Seither hat Parallels die Führungsposition nie abgegeben, weil die Lösung fast schon verbissen weiterentwickelt wird. Dabei wird allerdings auch gerne über das Ziel hinausgeschossen. Aber dazu später mehr.
Emulation vs. Virtualisierung
Vor dieser Zeit, als Apple seine Macs noch mit PowerPC-CPU bestückte, war die Situation eine ganz andere. PowerPC- und Intel-Prozessoren waren grundsätzlich verschieden. Um Windows darauf laufenzulassen, musste es emuliert werden. Das heisst: Jeder Befehl, der innerhalb der Windows-Umgebung ausgelöst wurde, musste in die Sprache übersetzt werden, die der PowerPC verstand. Doch Emulationen sind unglaublich leistungshungrig und trotzdem so langsam, dass es kaum auszuhalten ist.
Der zweite Ansatz ist die Virtualisierung. Dazu muss die Hardware der beiden Systeme dieselbe sein, sodass die Befehle des virtualisierten Systems nicht übersetzt werden muss. Und diese Virtualisierung ist seit jeher die Domäne von Parallels Desktop.
Zwar gibt es heute noch andere Lösungen. Dazu zählt das kostenlose Virtual Box von Oracle. VMware bietet mit Fusion ebenfalls eine Virtualisierung, die für den privaten Einsatz kostenlos verwendet werden darf. Beide Mitbewerber haben zwar ihre Vorzüge, aber Parallels Desktop punktet auch mit einer maximalen Einfachheit und hohem Komfort – und das ist es schliesslich, was Mac-Anwender suchen.
Kein Windows inklusive
Parallels wird wohl in den meisten Fällen für die Virtualisierung von Windows verwendet. Gleichwohl lassen sich direkt bei der Installation auch andere Systeme einbinden, namentlich die Linux-Derivate Ubuntu, Fedora, Debian GNU und Kali. Das sind gleichzeitig jene Distributionen, die sich mit Apple M-Chips verstehen; für die älteren Macs mit Intel-CPU sind auch noch andere Systeme wie CentOS, Mint sowie Android und Chrome OS möglich.
Im Gegensatz zu den Linux-Distributionen muss eine Windows-Lizenz jedoch separat erworben werden, etwa im Microsoft-Store. Auf Wunsch kann diese Lizenz im Rahmen der Installation von Desktop 18 gekauft werden, doch das Resultat ist in jedem Fall nur ein Produktschlüssel – und den können Sie auch günstiger über einen Online-Discounter erwerben. Nach der Installation ist Windows auch ohne Produktschlüssel lauffähig; der Code wird erst benötigt, wenn das System aktiviert werden soll, um die Feinheiten freizuschalten (oder dann allerspätestens nach 30 bis 90 Tagen).
Das heisst, dass Sie mit der Demoversion von Parallels Desktop ohne weitere Käufe in den nächsten 30 Minuten vor einem fertigen Windows-System sitzen können.