Digital Index Schweiz
02.08.2017, 13:50 Uhr
Digitalisierung: Grosses Entwicklungspotenzial bei Schweizer Firmen
Schweizer Firmen müssen hinsichtlich der Digitalisierung mutiger werden, sagt Accenture. Denn obwohl die Digitalisierung in allen Branchen Einzug hält, entwickeln sich viele Firmen nicht weiter.
Schweizer Firmen haben hinsichtlich der Digitalisierung noch grosses Entwicklungspotenzial. Zu diesem Schluss kommt die Accenture-Studie «Digital Index Switzerland 2017». Dabei hat das Beratungshaus den Reifegrad der Digitalisierung bei 100 Schweizer Firmen unter die Lupe genommen und diese in drei entsprechende Kategorien eingeteilt: «Digital Followers», «Digital Maintainers» und «Digital Trendsetters».
Als «Digital Followers» bezeichnet das Beratungshaus Unternehmen, die begonnen haben, Standardprodukte und -dienstleistungen über digitale Plattformen zu verkaufen, aber noch nicht bereit für eine Transformation sind. 34 Prozent der analysierten Firmen finden sich in dieser Kategorie wieder, darunter etwa die Axpo Holding oder Charles Vögele Mode. «Digital Maintainers» sind hingegen schon einen Schritt weiter und legen den Fokus auf digitale Monetarisierung. Sie verfügen allerdings noch nicht über eine kontinuierliche Innovations-Pipeline. Mit 35 Prozent weist diese Kategorie den grössten Anteil auf. «Digital Maintainers» sind etwa die Alpiq Holding oder Galenica. Am weitesten ist die Digitalisierung bei den «Digital Trendsetters» fortgeschritten. Sie fokussieren sich auf digitalgestützte Innovation und haben die Fähigkeit, neue Trends, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. 31 Prozent der Firmen ordnete Accenture insgesamt in diese Kategorie ein – darunter etwa Syngenta oder UBS.
Mut ist gefordert
Aus der Studie geht hervor, dass Firmen hinsichtlich der Digitalisierung durchaus Fortschritte gemacht haben. Laut Accenture schaffte mehr als die Hälfte der Firmen, die 2016 als «Digital Followers» eingestuft wurden, nun den Sprung zu den «Digital Maintainers». 43 Prozent verblieben jedoch in dieser Kategorie. Zudem wurden auch 48 Prozent der «Digital Trendsetters» zu den Maintainers herabgestuft.
«Die Tatsache, dass sich einige Schweizer Unternehmen seit 2016 nicht weiterentwickelt haben, deutet auf ein grosses Entwicklungspotenzial hinsichtlich der Digitalisierung hin», sagt Thomas Meyer, Country Managing Director bei Accenture Schweiz. «Den Unternehmen fehlt der Mut, neue Industrien und Standards zu schaffen, Organisationsstrukturen anzupassen und sich für die digitalen Trends zu rüsten.» Auch sei es unerlässlich, in einfache und intelligente Interaktionen, wie zum Beispiel die künstliche Intelligenz zu investieren. Accenture gibt Unternehmen folgende Tipps, um ihren digitalen Reifegrad aktiv zu beeinflussen:
- Mechanismen der digitalen Innovation und der digitalen Asset Monetarisierung besser verstehen lernen
- Innovative Lösungen für die Kunden entwickeln
- Neue Technologien einsetzen
- Kundenorientierte Service-Design-Philosophie (wie etwa Design Thinking) etablieren
Die Fortschritte der Innovationsprozesse bei Schweizer Unternehmen hätten aber generell in allen Branchen zu einem höheren digitalen Reifegrad geführt. Wesentliche Einflussfaktoren dafür sind laut Accenture etwa hohes Engagement der Unternehmensführung oder auch der Fokus auf die Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen.