Apps ausmisten
30.09.2019, 11:31 Uhr
Warum zu viele Smartphone-Anwendungen schaden
Meist installieren wir mehr Apps, als wir tatsächlich nutzen. Das raubt nicht nur Speicher und Laufzeit - sondern kann auch zur Gefahr für private Daten werden.
Sei es die neue Version von Candy Crush, eine vielversprechende Meditations-App oder eine gute Lösung für Notizen: Smartphonebesitzer laden sich oft mehr Apps herunter, als sie überhaupt nutzen. Meistens werden diese dann nicht wieder gelöscht. "Vielleicht brauche ich die noch", denken sich viele. Doch Experten warnen vor den Risiken und Nebenwirkungen von zu vielen Apps.
Jeder Tag bringt neue Anwendungen, die das Leben einfacher oder unterhaltsamer machen sollen. Das führt zu überfüllten Home-Bildschirmen. Nach Angaben des App-Analyse-Dienstleisters App Annie hatte jeder Smartphone-Nutzer 2018 durchschnittlich 95 Apps installiert. Jeden Monat genutzt wurden davon aber nur 35. Der Rest nimmt unnötig Speicherplatz in Beschlag.
Apps bremsen im Hintergrund
Je nach Gerät können Apps aber auch die Leistung beeinträchtigen. "Wenn man Apps installiert, muss man sich bewusst sein, dass viele davon Dienste im Hintergrund haben", erklärt Alexander Vukcevic vom IT-Sicherheitsunternehmen Avira. So würden etwa Wetter- oder Nachrichten-Apps Veränderungen oder News regelmässig abfragen.
Dies sei selbst bei Anwendungen der Fall, die nicht geöffnet sind, also nicht im Task-Manager auftauchen. Bei einer hohen Anzahl von Apps mit Hintergrunddiensten könnten die ständigen Nachfragen das Handy verlangsamen und die Batterielaufzeit beeinträchtigen, so Vukcevic.
Oft sind sich Nutzer auch nicht im Klaren darüber, worauf Anwendungen im Hintergrund zugreifen können. Christian Funk von der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Labs erklärt, dass manche Apps versuchen, Daten abzugreifen, die mit ihrer Funktion nichts zu tun haben: "Ein klassisches Beispiel ist die Taschenlampen-App, die zum Beispiel Zugriff auf die Kontakte will."
Das kann gefährlich werden. "Wenn persönliche Informationen an Dritte geraten, können diese sie mit krimineller Energie nutzen", warnt Funk. Private Kontakte könnten zum Beispiel missbraucht werden, um Phishing-E-Mails authentischer aussehen zu lassen und Nutzer dazu zu bringen, dubiose Links in einer Nachricht anzuklicken.