Statistik
11.12.2019, 19:54 Uhr
SMS-Versand geht weiter zurück
Früher eine Killer-Applikation versinkt der Kurznachrichtendienst SMS heute dank WhatsApp & Co. immer mehr in der Bedeutungslosigkeit.
Schon seit Jahren geht der Versand von SMS-Nachrichten kontinuierlich zurück, weil immer mehr Smartphone-Nutzer zu Messaging-Diensten wie WhatsApp greifen. Wie der Branchenverband Bitkom auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur jetzt mitteilte, wurden im Jahr 2018 nur noch 8,9 Milliarden SMS versendet - das sind 14 Prozent weniger als im Vorjahr (2017: 10,3 Milliarden).
Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2012 belief sich die Zahl der verschickten Kurznachrichten auf stolze 59,9 Milliarden. Für das laufende Jahr prognostiziert die Bundesnetzagentur einen weiter sinkenden SMS-Versand. „In der Nutzerkommunikation haben Messaging-Apps wie WhatsApp, Telegram oder Facebook Messenger die SMS weitestgehend verdrängt“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Auch bei Online-Verfahren zur Identitätsbestätigung lösen spezielle Apps nach und nach die SMS ab.“
Dennoch: Ein paar unerschütterliche Nutzer setzen nach wie vor auf die SMS-Funktion ihres Handys. Im Rahmen einer Bitkom-Umfrage zu Beginn des Jahres gaben immerhin sechs von zehn Nutzern (59 Prozent) an, dass sie mit ihrem Gerät immer noch SMS schreiben oder empfangen. „Die SMS wird auch in den kommenden Jahren nicht ganz verschwinden, die Nutzung wird jedoch weiter abnehmen“, so Rohleder.
Erfolgsstory mit 160 Zeichen
Die weltweit erste SMS (Abkürzung für Short Message Service) wurde am 3. Dezember 1992 in Grossbritannien verschickt – von einem Computer an ein Handy. In den ersten 20 Jahren war der Dienst immer populärer geworden. Die höchstens 160 Zeichen umfassende Kurzmitteilung machte es erstmals möglich, Texte unabhängig von Ort und Zeit über das Mobilfunknetz zu übermitteln. Ursprünglich diente sie vor allem Mobilfunkanbietern dazu, ihre Kunden über eventuelle Netzstörungen zu informieren.