Neue EHI-Studie
07.05.2014, 10:20 Uhr
Handel bei Mobile Payment noch verhalten
Der stationäre Handel ist beim Thema kontaktloses mobiles Bezahlen noch immer zurückhaltend: Erst gut ein Viertel der grossen Händler hat eine Bezahllösung über Near Field Communication eingeführt.
Rund 20 Prozent der grossen Einzelhändler planen, ihren Kunden noch in diesem Jahr das kontaktlose Bezahlen über Near Field Communication (NFC) zu ermöglichen. Zu diesem Ergebnis kommt das EHI Retail Institute in seiner aktuellen Studie „Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel 2014“, die auf dem EHI Kartenkongress in Bonn vorgestellt wurde. Jeweils rund 30 Prozent der grossen Händler planen die Einführung entweder für später oder aber gar nicht.
Mittelständische Händler sind noch deutlich zurückhaltender: Das Gros von fast 80 Prozent plant derzeit nicht, NFC einzusetzen. Jeweils weniger als fünf Prozent bieten ihren Kunden bereits an, kontaktlos zu bezahlen, oder planen dies für 2014. Knapp 20 Prozent können sich vorstellen, später auf den Zug aufzuspringen.
NFC klar vor QR-Codes
Dennoch halten mit rund 80 Prozent die meisten der befragtenEinzelhändler NFC für die aussichtsreichste Technologie für Mobile Payment im Handel. QR-Code-basierte Lösungen betrachtet rund die Hälfte als Erfolg versprechend. Der neuen Technologie Bluetooth Low Energy (BLE), die in Beacons Verwendung findet, stehen viele noch skeptisch gegenüber: Die von einer Funkverbindung unabhängige Übertragungstechnologie halten nur gut ein Viertel der Befragten für aussichtsreich.
Prinzipiell räumen die Einzelhändler mobilen Geldbörsen mehr Chancen ein als mobilen Einzellösungen, etwa über Apps einzelner Handelsketten wie beispielsweise Edeka. 80 Prozent favorisieren mobile Wallets, gut 30 Prozent individuelle Lösungen. Allerdings halten die Händler ihre Posistion, die Entwicklung zu beeinflussen, für nicht sehr stark: Rund 45 Prozent glauben, der Kunde wird in Sachen Mobile Payment am ehesten das Sagen haben, knapp 40 Prozent gehen davon aus, es werden die Banken sein. Internet-Firmen wie Apple oder Google trauen knapp 20 Prozent eine Führungsrolle zu, Kreditkartenunternehmen gut 15 Prozent. Dass der Handel das Sagen haben wird, denken hingegen nur rund zwölf Prozent.
Derzeit ist der Markt bei Mobile Payment noch sehr zersplittert. Kreditkartenunternehmen und Telekommunikationsfirmen arbeiten teils seit Jahren an gemeinsamen Lösungen für mobile Wallets, ebenso Google und Apple. Paypal setzt derzeit noch auf QR-Codes und hat in Berlin ein bildbasiertes Verfahren im Test, bei dem der Kunde über sein Foto identifiziert wird und dann per Handy bezahlen kann.