Erstes Quartal
04.06.2020, 14:26 Uhr
Smartphone-Verkäufe in Westeuropa gehen stark zurück
Die Coronakrise trifft die Smartphone-Verkäufe in Westeuropa und dort besonders in Deutschland mit voller Wucht. Das zeigen neue Zahlen der Marktforscher.
Im ersten Quartal des Jahres 2020 gingen die Smartphone-Verkäufe im Westeuropa im Jahresvergleich um 9 Prozent zurück, in Deutschland lag der Rückgang sogar bei 11 Prozent. Das zeigen aktuelle Zahlen der Marktforscher von Counterpoint Research. Vor allem im März, als die Geschäfte in vielen Ländern schliessen mussten und die unsicherere Lage die Kauflaune der Verbraucher auch online einbremste, stürzten die Verkäufe stark ab.
In Italien gingen sie sogar um 21 Prozent zurück, hier waren die Auswirkungen des Virus früher und stärker zu spüren, als in anderen Ländern. Wie sehr die Massnahmen zur Eindämmung des Virus durchschlagen, zeigt sich am russischen Markt, der nur um ein Prozent zurückging - hier eskalierte die Pandemie erst im April, aber dann sehr stark, was sich auf das zweite Quartal auswirken dürfte.
Vom Einbruch der Verkäufe waren nicht alle Hersteller gleich stark betroffen, einige gewannen sogar Marktanteile. Der Marktführer Samsung konnte den ersten Platz verteidigen, musste aber in Gesamteuropa einen Rückgang seines Marktanteils von 32 auf 29 Prozent hinnehmen. Deutschland ist für die Koreaner besonders wichtig, hier kamen sie im ersten Quartal auf 35 Prozent Anteil, auch in Italien und Frankreich waren sie erster.
Apple konnte den Marktanteil in Europa (22%) und auch in Deutschland (32%) sogar leicht steigern, das iPhone 11 war zudem das meistverkaufte Einzelmodell. Der Verfolger Huawei musste - vor allem wegen der US-Sanktionen und deshalb fehlender Google-Dienste - dagegen einen Einbruch der Verkäufe in Europa um 43 Prozent hinnehmen und kommt als Dritter noch auf 16 Prozent Marktanteil. Vor allem Xiaomi, die die Verkäufe in Europa im Jahresvergleich um 145 Prozent steigern konnten, profitierten von der Schwäche des Konkurrenten.