Telefonieren im Ausland
15.05.2015, 08:31 Uhr
Roaming: EU plant Minimallösung
Der EU-Ministerrat hat sich offenbar darauf verständigt, die EU-Roaming-Gebühren bis auf Weiteres nicht abzuschaffen. Lediglich einige wenige Inklusiveinheiten gelten ab 2016 auch im Ausland.
Noch vor wenigen Monaten sah es so aus, als würden Roaming-Gebühren innerhalb der EU bereits ab dem kommenden Jahr der Vergangenheit angehören. Doch offenbar hat die Mobilfunk-Lobby ganze Arbeit geleistet: Nachdem die die EU-Ratspräsidentschaft zunächst eine Verschiebung der Abschaffung auf das Jahr 2018 in Aussicht stellte, präsentierte Lettland, das derzeit die Präsidentschaft innehat, vor wenigen Wochen einen Vorschlag, der bestimmte Freikontinente umfasste.
Nun hat sich der EU-Ministerrat offenbar für einen Minimalplan entschieden: Nach Informationen der Bild-Zeitung, die sich wiederum auf ein Geheimpapier des Europäischen Rats vom 27. April 2015 beruft, sollen ab dem 1. Januar 2016 bis zu 50 Gesprächsminuten pro Jahr im Ausland zu Inlandskonditionen abgerechnet werden. Ab der 51. Minute gelten dann die EU-Roamingpreise.
Ebenso können 50 SMS pro Jahr zu Inlandspreisen verschickt werden. Bei der Datennutzung sieht der Ministerrat den Angaben zufolge vor, 100 MB pro Jahr im Ausland auf das jeweilige Inlandsvolumen anzurechnen.
Wann es letztendlich zu einer kompletten Abschaffung der Roaminggebühren kommt, ist offenbar wieder völlig offen.