EU-Kommission 01.07.2015, 09:33 Uhr

Beschlossen: Roaming-Gebühren werden abgeschafft

Nun also doch: Nach 12-stündiger Sitzung haben sich die EU-Mitgliedsstaaten auf ein Ende der Roaming-Aufschläge 2017 geeinigt. Mitte 2016 soll es nochmals Preissenkungen geben.
Mann telefoniert mit Handy auf Mallorca
Was lange währt ... Die Mitgliedsstaaten der EU haben am Dienstagmorgen in einer 12-stündigen Marathon-Sitzung das weitere Vorgehen beim Thema Roaming-Gebühren beschlossen. Demnach dürfen die Netzbetreiber nun tatsächlich ab Mitte 2017 keine Aufschläge für die Mobilfunknutzung im EU-Ausland berechnen - allerdings mit Ausnahmen.
Bei Nutzern, die sehr oft im Ausland telefonieren oder surfen soll es erlaubt sein, zusätzliche Gebühren berechnen zu können. Das würde vor allem Geschäftsreisende sowie Bewohner von Grenzregionen betreffen, normale Gelegenheitsreisende müssten nichts befürchten.
Als erster Schritt soll bereits in einem Jahr, also Mitte 2016, ein neuer EU-Tarif gelten. Dieser sieht 5 Cent für ankommende und abgehende Telefonate vor, derzeit gilt dieser Preis nur für ankommende Telefonate, abgehende kosten 19 Cent (jeweils plus der landesüblichen Mehrwertsteuer).
SMS dürfen maximal 2 Cent kosten, aktuell können die Netzbetreiber noch 6 Cent berechnen. Das Megabyte wird derzeit mit 20 Cent tarifiert, hier zahlen Nutzer ab Sommer 2016 nur noch 5 Cent.

Einigung bei der Netzneutralität

Auch beim Streitthema Netzneutralität gab es etwas zu vermelden: So sollen alle Datenströme gleich behandelt werden, gleichgültig "ob es das Katzenbild von Oma ist, ein Spielfilm, den ich mir herunterlade oder eine Email ist", sagte Petra Kammerevert, die für die SPD im Europaparlament sitzt.
Ausnahmen soll es lediglich bei Cyber-Angriffen geben, und auch Notrufdienste wie etwa der automatische Auto-Notruf eCall, der ab April 2018 in allen Neufahrzeugen verpflichtend eingebaut sein muss.



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