PWA: Mobil heisst in Zukunft progressiv
Beispiel zwei: Marktguru.de
Seit November 2017 ist die Prospektplattform Marktguru.de mit einer PWA im Markt vertreten. Anders als Lotto.de verfügt Marktguru zudem über native Apps. "Auf die hatten wir uns lange konzentriert, um uns gut im Markt zu etablieren", erklärt Marktguru-Geschäftsführer Patrick Dainese. Seit etwa neun Monaten hat sein Unternehmen aber auch die PWA stärker im Visier. "Wir haben unseren Einsatz dafür im letzten Jahr fast verdreifacht", so Dainese. Denn 75 Prozent der Zugriffe bei Marktguru.de kommen über mobile Endgeräte.
Die grösste Herausforderung und zugleich die grösste Chance der PWA liegt in der Performance. Das nötige Datenvolumen wurde von den Inhouse-Entwicklern bis auf 14 Kilobyte reduziert, deswegen läuft die Seite auch mobil mit "rasender Geschwindigkeit", freut sich Dainese. Möglich wird dies dadurch, dass der Code aufgesplittet und immer nur der Teil ausgeliefert wird, den der Nutzer gerade braucht. Das Ergebnis: Die Absprungrate ist extrem zurückgegangen, die Nutzer bleiben signifikant länger auf der Seite und klicken sich häufiger tiefer in den Auftritt.
PWA als eigenes Projekt konzipieren
Seiner Meinung nach muss eine PWA als komplett eigenes Projekt ganzheitlich angegangen werden, um die Website von Grund auf neu zu konzipieren. Dainese glaubt nicht, dass PWAs native Apps komplett ablösen werden, zum einen weil die Unterstützung der Browser, insbesondere des Safari-Browsers von Apple, noch nicht ausreicht, zum anderen weil sich eine native App "immer eine Spur besser anfühlt". Im Gegenzug hält er es aber für wahrscheinlich, dass künftig alle Webseiten als PWAs gebaut werden. Bei Marktguru.de haben rund vier Millionen Nutzer die nativen Apps installiert, etwa 700.000 verwenden die PWA.
Nicht zu unterschätzen ist seiner Meinung nach der Aufwand für die Suchmaschinenoptimierung. PWAs basieren oft auf Javascript-Frameworks, die beispielsweise Google-Bots nicht gut auslesen können. Hier ist daher spezielles Know-how gefragt.