Intelligente Verkehrsdienste: Besser am Stau vorbei

Die Autos senden mit

Um dieses Dilemma zu lösen, wurde zunächstFloating Car Data (FCD) für intelligente Verkehrsdienste entwickelt, bei dem diese nicht nur Daten empfangen, sondern auch senden können. Dabei werden zum Beispiel die Werte des Radsensors verarbeitet.
Niemand steht gern im Stau, doch moderne Verkehrsinformationsdienste kennen oft Umfahrungen
Quelle: shutterstock.com/Concept-W
Wenn beispielsweise ein Merkmal wie ein Bremsvorgang oder gar Anhalten auf einer Autobahn an einer Stelle massiv auftritt, liegt in der Regel ein Stau vor. Da die Daten noch mit der GPS-Position versehen werden können, ist die Bestimmung des Ortes – und damit auch jene der Staulänge – präzise möglich.
Allerdings litt FCD unter einem Pro­blem: Es gab lange mangels fest eingebauter Systeme zu wenig potenzielle Teilnehmer, die zudem den Dienst oft aus Angst vor einem Missbrauch ihrer Bewegungsdaten nicht freischalteten. Die Lösung war die Nutzung anonymisierter Bewegungsprofile von Smartphone-Besitzern durch die Netzbetreiber.
Den Anfang machten hier TomTom und Vodafone, inzwischen ist das System weit verbreitet und wird auch von anderen Anbietern verwendet. Bei den sogenannten Live-Diensten werden Lokalisierunginformationen genutzt, die dem Netzbetreiber durch das Einbuchen des Telefons in das Mobilfunknetz ohnehin vorliegen.
Eine Alternative ist TMCpro oder TMC Premium, das auf TMC aufsetzt, aber ähnlich wie die Live-Dienste deutlich mehr Daten aus FCD, Mobilfunknetzen oder von Sensoren an Autobahnbrücken empfängt und damit schneller sowie viel präziser als TMC ist.
Der Intelligent Verkehrsdienst, der von T-Systems eingeführt und später an Navteq verkauft wurde, ist kostenpflichtig. Meist werden die Gebühren aber im Kauf von Navigationssystemen, die das entsprechende Empfangsmodul haben, inkludiert. Betreiber ist inzwischen die Nokia-Tochter Here, demnächst wird der Intelligent Verkehrsdienst von einem Konsortium mehrerer Autohersteller übernommen.
Welche Technik sich am Ende durchsetzt, ist noch nicht klar, allerdings dürfte TMC angesichts der besseren Alternativen bald ausgedient haben. Intelligente Verkehrsdienste werden vor allem Smartphone-Nutzer schätzen, zunehmend werden diese auch über eine eSIM (embedded SIM) in Fahrzeugsysteme integriert (zum Beispiel RTTI von BMW). Der Vorteil gegenüber Smart­phones­ ist, dass im Ausland keine Gebühren für die Datenübertragung anfallen.




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