Internationale Studie 01.10.2020, 19:01 Uhr

Corona beflügelt die Nutzung von Mobile Apps

Der Report "The State of Global Mobile Engagement 2020" von Airship zeigt Trends im Mobile-Bereich auf und erklärt die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die mobile App-Nutzung.
(Quelle: shutterstock.com/metamorworks)
Airship, Anbieter im Bereich Customer Engagement, hat die Daten von Millionen aktiver App-Nutzer weltweit ausgewertet, um herauszufinden, wie die Corona-Pandemie das Nutzungsverhalten der Menschen beeinflusst hat. Dazu wurden konkret zwei Erhebungen miteinander verglichen: eine aus der Zeit vor der Pandemie, bestehend aus Daten von Februar 2019 bis Februar 2020, und eine weitere von März bis Juni 2020.
Die Studie soll die Veränderungen im mobilen Nutzungsverhalten und bei der App-Nutzung nach Beginn der Pandemie aufzeigen und Marketern Trends im Mobile Marketing nennen.

Zustimmung zur Standortfreigabe seit Corona

Seit Beginn der Pandemie im März ist die durchschnittliche Nutzung von standortbezogenen Diensten jeden Monat gestiegen. Die durchschnittlichen Location-Opt-In-Raten, also die Anzahl der Nutzer, die ihren Standort über Apps freigeben, stiegen bis einschliesslich Juni weltweit um 39 Prozent.
Ein Wert, der seit 2018 nicht mehr erreicht wurde und mit Einführung der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) rückläufig war - vor der Pandemie gingen diese Zahlen sogar um weitere 2,5 Prozent auf 7,7 Prozent zurück.

Öffnungsraten nach Push-Nachrichten

Von März bis Juni stiegen sowohl die App-Öffnungsraten pro Nutzer als auch die durchschnittlichen direkten Öffnungsraten nach Erhalt einer Push-Nachricht weltweit um 29 Prozent gegenüber den Zahlen im Februar.
Im Vergleich mit der Vorjahresanalyse zeigen die neuen Werte einen deutlichen Wachstumstrend auf. Zwar ist die globale App-Nutzung im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen, jedoch ging die durchschnittliche Anzahl der Öffnungsraten pro Nutzer um 28,5 Prozent zurück - global auf 17,6 App-Öffnungen pro Nutzer pro Monat. Ähnlich sanken die globalen durchschnittlichen Öffnungsraten von 6,44 Prozent auf 6,35 Prozent (-1,4 Prozent).

Starke regionale Unterschiede

Die Kennzahlen für das Engagement im Bereich mobiler Apps variieren auf regionaler Ebene. Unter allen 41 betrachteten Ländern ergaben sich die höchsten Zuwächse bei den Standort-Opt-In-Raten von März bis Juni 2020 in den folgenden Ländern:
  1. Indien
  2. Rumänien
  3. Mexiko
  4. Japan
  5. Brasilien
  6. Grossbritannien
Von allen betrachteten Ländern verzeichneten laut Studie folgende Länder das höchste Wachstum bei den durchschnittlichen direkten Öffnungsraten nach Erhalt einer Push-Nachricht:
  1. Südafrika (+147 Prozent)
  2. Österreich (+92 Prozent)
  3. Taiwan (+69 Prozent)
  4. Belgien (+64 Prozent)
  5. Frankreich (+63 Prozent)
Im europäischen Vergleich hatten laut Airship-Studie Österreich, Belgien, Frankreich und die Schweiz die meisten Zuwächse in der direkten Öffnungsrate.
Quelle: Airship

Apps mit Standort-Opt-In-Nutzung vor allem im Einzelhandel höher

Betrachtet man die App-Nutzung in Bezug auf Branchen, so verzeichnet der Einzelhandel mit 23,1 Prozent weiterhin die höchste Standort-Opt-In-Rate unter den zwölf in der Studie vertretenen Segmenten.
In drei Zweigen haben sich die durchschnittlichen Standort-Opt-In-Raten im Betrachtungszeitraum mehr als verdoppelt, und zwar im Bereich Medizin, Gesundheit und Fitness (+150 Prozent), Finanz- und Versicherungswesen (+128 Prozent) sowie Reisen und Verkehr (+116 Prozent).
Quelle: Airship

Mobile App Nutzung hat insgesamt in ganz Europa stark zugenommen

Mit Blick auf Europa zeigt sich, dass Nutzer innerhalb der nördlichen und westeuropäischen Länder wie Schweden, Dänemark und Belgien den höchsten Anstieg bei der Nutzung mobiler Apps verzeichnen. Die Anzahl der Apps, die während der Pandemie pro Nutzer geöffnet wurden, stieg um über 50 Prozent im Vergleich zu den Nutzergewohnheiten vor dem Lockdown.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz war der Anstieg deutlich geringer: Hier liegt die Schweiz mit knapp 35 Prozent vor Österreich (17,3 Prozent) und Deutschland bildet das Schlusslicht mit (15,7 Prozent).  
Wenn man jedoch die direkten Öffnungsraten betrachtet, zeigt sich, dass sich die Statistiken in der DACH-Region verschieben: Österreich verzeichnet hier eine Wachstumsrate von über 90 Prozent, die Schweiz liegt bei 58,8 Prozent und Deutschland bei 42 Prozent. Daraus lässt sich laut Airship schliessen, dass die Verbraucher in diesen Ländern viel eher eine App zu öffnen, wenn sie durch eine Push-Benachrichtigung einer Marke dazu ermutigt werden.




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