Deutschland 01.02.2022, 09:27 Uhr

WhatsApp bleibt der beliebteste Messenger

Aller Kritik zum Trotz: WhatsApp bleibt mit grossem Abstand der am häufigsten genutzte Online-Kommunikationsdienst. Dies ergab eine Umfrage der Bundesnetzagentur.
(Quelle: guteksk7/Shutterstock)
Der Messengerdienst WhatsApp bleibt mit Abstand der in Deutschland am häufigsten genutzte Online-Kommunikationsdienst. 93 Prozent aller Nutzer verwenden den zum Meta-Konzern gehörenden Dienst, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Bundesnetzagentur ergab. Die Befragung im August 2021 zeigte einen leichten Rückgang gegenüber dem Jahr 2019: Damals lag die WhatsApp-Quote noch bei 96 Prozent.
Auch auf Platz zwei und drei lagen Meta-Dienste, ebenfalls mit Rückgängen. So kamen der Facebook Messenger auf 39 Prozent (2019: 42 Prozent) und Instagram Direct Messages auf 25 Prozent (2019: 30 Prozent). Skype/Skype for Business von Microsoft legte etwas zu und kam auf 20 Prozent (2019: 18 Prozent). Insgesamt nutzten rund 88 Prozent der Befragten regelmässig Online-Kommunikationsdienste. 2019 waren es 83 Prozent.

Signal und Telegram legen zu

Grössere Zuwächse verzeichneten demnach die Messengerdienste Signal mit 9 Prozentpunkten (auf 13 Prozent), Discord mit 8 Prozentpunkten (auf 8 Prozent) und Telegram mit 6 Prozentpunkten (auf 16 Prozent).
Ein noch stärkeres Wachstum erreichten die Videokonferenzdienste Zoom (18 Prozent Nutzungsanteil) und Microsoft Teams (14 Prozent). 2019 hätten beide Dienste aus Verbrauchersicht noch keine erkennbare Rolle gespielt. «Ihre rasant zunehmende Bedeutung erklärt sich vor allem mit der Pandemie und der veränderten Nachfrage nach Videotelefonie», hiess es.
Die parallele Nutzung mehrerer Dienste habe weiter zugenommen, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, laut der Mitteilung. «Fast drei Viertel aller Nutzer betreiben mittlerweile sogenanntes Multihoming.» Im Durchschnitt verwende ein Nutzer drei Dienste.
Seit Einführung der ersten Corona-Massnahmen im März 2020 habe die Nutzung von Kommunikationsdiensten insgesamt spürbar zugenommen, stellt die Untersuchung fest. So hätten 39 Prozent aller Befragten angegeben, seither häufiger zu kommunizieren. Dabei sei die Nutzung klassischer Telefonie nach wie vor deutlich beliebter als Internettelefonie. 52 Prozent aller Befragten telefonierten täglich über Mobilfunk und 39 Prozent über ihren Festnetzanschluss. Online-Kommunikationsdienste nutzten dagegen nur 22 Prozent der Befragten täglich für Internettelefonie.

WhatsApp in der Schweiz

Die WhatsApp-Nutzung in der Schweiz wurde von der deutschen Bundesnetzagentur nicht berücksichtigt. Doch auch hierzulande dürfte WhatsApp noch immer der Platzhirsch sein. Doch das Verhalten des Mutterhauses Meta (ehemals Facebook) in Bezug auf die Privatsphäre hat zahlreiche Nutzer verärgert.
Bereits vor dem grossen Ausfall im Oktober 2021 (die besten Reaktionen gibts hier) wechselten während der Pandemie NutzerInnen vermehrt zu Signal oder Telegram – oder zum Schweizer Messenger Threema. Vor einem Jahr gingen die Threema-Download-Zahlen in den App-Stores durch die Decke. Anfang dieses Jahres wurde zudem bekannt, dass die Schweizer Armee WhatsApp verboten hat und die Schweizer Armeeangehörigen Threema verwenden sollen.
Unsere 10 WhatsApp-Tipps für den Chat-Alltag finden Sie hier.



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