Offene Fragen zum Datenschutz
03.09.2020, 08:11 Uhr
Facebook stoppt Verkauf von Oculus-VR-Brillen in Deutschland
Facebook will all seine Dienste und Geräte mit Facebook-Accounts verknüpfen. Auch die VR-Brillen Oculus. Das ruft nun Regulierer auf den Plan. Bis die Gespräche beendet sind, hat Facebook den Verkauf der VR-Brillen in Deutschland bis auf Weiteres gestoppt.
Facebook hat den Verkauf von VR-Brillen seiner Firma Oculus in Deutschland bis auf Weiteres gestoppt. Es stünden Gespräche mit Regulierern an, teilte das Online-Netzwerk am Mittwoch mit. Nach Informationen der Tageszeitung "Welt" war der Auslöser die jüngste Ankündigung, die Oculus-Profile schrittweise mit Facebook-Accounts zu verknüpfen. Facebook selbst machte keine Angaben zu den Gründen des Verkaufsstopps. Für bisherige Besitzer von Oculus-Brillen ändere sich nichts, betonte das Online-Netzwerk.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar sagte der Zeitung, die anstehende Koppelung der Accounts sei "äusserst problematisch" und verwies dabei auf die europäische Datenschutzgrundverordnung.
In Hamburg hat die deutsche Facebook-Tochter ihren Sitz, das Geschäft in Europa insgesamt wird von Irland aus geführt - und damit sind auch die dortigen Datenschützer letztlich zuständig. Caspar wolle die Angelegenheit nun zur weiteren Prüfung an sie weiterleiten, schrieb die "Welt". Sie müssten dann einen Entscheidungsentwurf vorlegen. Caspar erwarte keine schnelle Reaktion: "Da in den letzten beiden Jahren zur Thematik der Weitergabe der Daten zwischen WhatsApp und Facebook kein solcher Entscheidungsvorschlag vorgelegt wurde, habe ich wenig Zuversicht, dass es hier zu einer zügigen Lösung kommt."
Oculus ist ein führender Anbieter von Verbraucher-Brillen für sogenannte virtuelle Realität (VR), bei der Nutzer in digitale Welten eintauchen können.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar sagte der Zeitung, die anstehende Koppelung der Accounts sei "äusserst problematisch" und verwies dabei auf die europäische Datenschutzgrundverordnung.
In Hamburg hat die deutsche Facebook-Tochter ihren Sitz, das Geschäft in Europa insgesamt wird von Irland aus geführt - und damit sind auch die dortigen Datenschützer letztlich zuständig. Caspar wolle die Angelegenheit nun zur weiteren Prüfung an sie weiterleiten, schrieb die "Welt". Sie müssten dann einen Entscheidungsentwurf vorlegen. Caspar erwarte keine schnelle Reaktion: "Da in den letzten beiden Jahren zur Thematik der Weitergabe der Daten zwischen WhatsApp und Facebook kein solcher Entscheidungsvorschlag vorgelegt wurde, habe ich wenig Zuversicht, dass es hier zu einer zügigen Lösung kommt."
Oculus ist ein führender Anbieter von Verbraucher-Brillen für sogenannte virtuelle Realität (VR), bei der Nutzer in digitale Welten eintauchen können.
Verknüpfung ab Oktober
Facebook hatte die Änderungen vor gut zwei Wochen angekündigt. Bisher mussten die Oculus-Profile nicht mit Facebook-Accounts verknüpft werden. Nun soll sich von Oktober an jeder, der zum ersten Mal ein Oculus-Gerät nutzt, gleich mit einem Facebook-Account anmelden.
Bestehende Nutzer haben dagegen Zeit bis zum 1. Januar 2023, ihre Oculus- und Facebook-Konten zusammenzuführen, wie das Online-Netzwerk ankündigte. Kaufen sie in dieser Zeit aber ein neues Oculus-Gerät, wird das dann nur mit der Anmeldung via Facebook funktionieren.
Der Schritt solle helfen, populäre Facebook-Funktionen auch auf Oculus-Brillen zu integrieren, hatte Facebook zur Begründung für die Zusammenführung erklärt. Die Mehrheit der Nutzer logge sich bereits mit dem Facebook-Account bei Oculus ein, um Funktionen wie Chats und Events nutzen zu können, hiess es.
Auf der Oculus-Website wurden am Dienstag keine Geräte mehr verkauft. Aktuell könnten Restbestände der Oculus-Brillen noch bei anderen Händlern verfügbar sein, man werde aber keine nach Deutschland nachliefern, erklärte Facebook. Das Oculus-Geschäft mit Unternehmen sei nicht betroffen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte beim Kauf von Oculus für mehr als zwei Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 gross auf den schnellen Vormarsch virtueller Realität (VR) gewettet, es blieb bisher aber ein Nischengeschäft.
Der Schritt solle helfen, populäre Facebook-Funktionen auch auf Oculus-Brillen zu integrieren, hatte Facebook zur Begründung für die Zusammenführung erklärt. Die Mehrheit der Nutzer logge sich bereits mit dem Facebook-Account bei Oculus ein, um Funktionen wie Chats und Events nutzen zu können, hiess es.
Auf der Oculus-Website wurden am Dienstag keine Geräte mehr verkauft. Aktuell könnten Restbestände der Oculus-Brillen noch bei anderen Händlern verfügbar sein, man werde aber keine nach Deutschland nachliefern, erklärte Facebook. Das Oculus-Geschäft mit Unternehmen sei nicht betroffen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte beim Kauf von Oculus für mehr als zwei Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 gross auf den schnellen Vormarsch virtueller Realität (VR) gewettet, es blieb bisher aber ein Nischengeschäft.