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24.07.2023, 12:02 Uhr
Google Fonts und die Noto
Es gibt Schriften für Asien, Ost- und Zentraleuropa oder Afrika. Und dann gibt es die kostenlose Noto von Google: ein Font der Extreme.
Fonts können ziemlich abstrakt ausfallen
(Quelle: Google / Screenshot)
Google Fonts ist heute mit Fug und Recht eine der ersten Anlaufstellen für Schriften. Unter fonts.google.com finden Sie eine riesige und grösstenteils hochwertige Auswahl – und keinen Ramsch wie bei «50’000 Schriften für jeden Zweck»-Angeboten. Zudem sind sämtliche Fonts kostenlos und dürfen auch für kommerzielle Zwecke verwendet werden.
Einer dieser Fonts nimmt jedoch eine besondere Stellung ein: die Noto, die Sie unter fonts.google.com/noto finden. Der Name ist eine Verballhornung von «NO more TOfu» – nie mehr Tofu. Mit «Tofu» sind die Kästchen gemeint, die in einem Text erscheinen, wenn eine Schrift ein Zeichen nicht wiedergeben kann. Und damit ist der Zweck der Noto klar: Sie möchte jedes existierende Zeichen abbilden.
Nur eine kleine Auswahl der Schriftsysteme, die die Noto abdeckt
Quelle: PCtipp.ch
Neben den diakritischen Zeichen unterstützt die Noto auch Griechisch, Kyrillisch, Brüche sowie zahlreiche Sonderzeichen. Kurz, sie deckt den gesamten (ost-)europäischen Raum inklusive Russland und Griechenland ab – und das alles kostenlos.
Sie finden die Noto aber auch für unzählige weitere Schriftsystemen – darunter Mongolisch, Sinhala, Lao und noch ein paar andere, die die meisten von uns nicht einmal aussprechen können. Oft sind es nur ein oder zwei Schnitte, doch in vielen Schriftsystemen gibt es ohnehin keine Auszeichnungen wie fett oder kursiv. Diverse Schriften sind ausserdem als serifenbetonte und serifenlose Variante vorhanden.
Am oberen Rand erleichtern einige Einblendmenüs die Auswahl. Über das Suchfeld geben Sie das Schriftsystem hingegen direkt ein, etwa Cherokee.
Wenn Sie einen Font anklicken, lässt sich ein individuelles Schriftmuster herstellen. Dazu müssen Sie allerdings der jeweiligen Sprache (und ihrer Tastatur) mächtig sein. Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Name in der Noto Sans Cypro Minoan aussieht, werden Sie nach der Eingabe nur lateinische Zeichen sehen – denn jedem Buchstaben liegt ein streng definierter Unicode zugrunde. So ist der lateinische Buchstabe «D» unter Unicode U+0044 zu finden, das griechische «Δ» (Delta) hingegen unter Unicode U+0394. Wenn Sie Ihren Text also in lateinischen Buchstaben eingeben, werden Sie nie etwas anderes sehen als lateinische Schriftzeichen.
Noch ein letztes Wort zur «Noto Sans Cypro Minoan»: Die kypro-minoische Silbenschrift ist gemäss der englischen Wikipedia eine nicht entzifferte Silbenschrift, die auf der Insel Zypern während der späten Bronzezeit (ca. 1550-1050 v. Chr.) verwendet wurde.
Gut zu wissen … dass Google bei der Noto keine halben Sachen macht.