11.06.2007, 00:00 Uhr
Pageview soll abgelöst werden
Der Internet-Marktforscher Nielsen//NetRatings will in naher Zukunft in seinen Internet-Nutzungsdaten auch Gesamtminuten, Gesamtsessions und Gesamt-Pageviews von Online-Medien ausweisen. Mit den neuen Zahlen will das Institut unter anderem die Pageview-Problematik lösen, die sich ergibt, weil Internet-Nutzer dank Ajax inzwischen neue Webinhalte abrufen können, ohne dafür auf eine neue Seite zu klicken. Auch Flash-Inhalte, digitale Videos und Instant Messaging sorgen für Probleme, da Pageviews nur statische Seiten messen können. "Gesamtminuten wird wie im Fernsehen auch im Web die Kennzahl der Zukunft sein", zeigte sich Scott Ross, Senior Product Manager bei Nielsen//NetRatings gegenüber der US-Marketingfachzeitschrift "Brandweek" überzeugt. "Sie können keine Zeiten faken."
Auch Konkurrent Comscore reagierte bereits auf die Pageview-Problematik. Seit einer Weile weist das Unternehmen auch durchschnittliche Minuten pro Visit, durchschnittliche Visits pro Besucher und durchschnittliche Visits pro Nutzungstag aus. Werber in den USA befürworten einer "Brandweek"-Umfrage zufolge zwar die neuen Informationen zur Internetnutzung, Marktforscher Forrester jedoch warnt vor zuviel Verwirrung. Statt eine einheitliche Währung zu präsentieren, würden beide jeden Monat unterschiedliche Daten veröffentlichen, die erheblich voneinander abweichen. Auch das Internet Advertising Bureau zeigt sich vorsichtig: "Solange wir nicht verstehen, woher die Abweichungen kommen, ist es schwer zu beurteilen, welche Zahlen vertrauenswürdiger sind", so IAB-Chef Cheryl Drazen. (ph/iwb) http://www.nielsen-netratings.com http://www.comscore.com