Kaum Zahlungsbereitschaft 07.03.2019, 13:58 Uhr

Geizige Deutsche bei Streaming-Diensten

Wie viel Geld können Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon von ihren Nutzern im Monat verlangen, ohne diese zu vergraulen? Die meisten Deutschen sagen, sie wollen nicht mehr als fünf Euro zahlen.
(Quelle: shutterstock.com/Twin Design)
Wenn es um Video-Streaming-Dienste geht, zeigen sich die Deutschen sparsam. Das zeigt eine repräsentative Studie im Auftrag von nextMedia.Hamburg unter 1.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren. Demnach würden 46 Prozent der Befragten nicht mehr als fünf Euro für Streaming-Services zahlen wollen. 36 Prozent erachten immerhin die Preisspanne von fünf bis 15 Euro als angemessen.
Zu einer monatlichen Zahlung von 15 bis 25 Euro wären dagegen nur 13 Prozent der Befragten bereit, über 25 Euro würden nur fünf Prozent der Nutzer zahlen wollen.

Nur jeder Dritte nutzt mehrere Streaming-Dienste

Nicht verwunderlich also, dass daher 59 Prozent der befragten Nutzer nur einen kostenpflichtigen Streaming-Dienst in Anspruch nehmen und von zusätzlichen Abonnements absehen.
Entgegen einer weitverbreiteten Vermutung nutzt nur jeder dritte Konsument zwei kostenpflichtige Streaming-Services gleichzeitig. Der Anteil der Nutzer, die insgesamt drei Streaming-Services nutzen, liegt bei acht Prozent, mehr als drei Streaming-Services nutzt nahezu niemand (ein Prozent).
Quelle: nextMedia.Hamburg

Werbefrei bevorzugt

Wenn die Deutschen dann für Streaming bezahlen, möchten sie den Content auch werbefrei geniessen. Für mehr als 35 Prozent kommt Werbung bei der Nutzung von kostenpflichtigen Streaming-Diensten nicht infrage. Weitere 41 Prozent würden nur gegen eine Vergünstigung von mindestens 50 Prozent Werbung bei bezahlpflichtigen Streaming-Services akzeptieren.
Geringe Vergünstigungen bis zehn Prozent können niemanden locken: 98 Prozent gaben an, dass sich durch einen solchen Preisnachlass ihre Haltung zu Werbung bei Streaming-Angeboten nicht verändern würde.

Interaktives Storytelling

Skeptisch zeigen sich die Nutzer gegenüber dem Thema "interaktives Storytelling", bei dem sich zum Beispiel mit der Fernbedienung oder dem Smartphone der Verlauf einer Geschichte beeinflussen lässt. 61 Prozent sehen diesen Bewegtbild-Trend als uninteressant an. Nur die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen zeigt zu 55 Prozent Interesse an interaktiven Bewegtbild-Formaten.
Neben interaktiven Inhalten setzen Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon Prime Video auch vermehrt auf lokale Inhalte, etwa Serien, die in Deutschland spielen. Für 83 Prozent der Befragten ist dieser Content jedoch kein Argument für den Abschluss eines Abos.

Fazit

Die Tendenz ist also klar: Streaming-Content soll möglichst günstig und werbefrei sein. Die Nutzer sind nur bei grossen Preisnachlässen dazu bereit, Werbung in Kauf zu nehmen. Das geht mit der Erkenntnis einher, dass sich die meisten Nutzer auf einen Streaming-Dienst beschränken. Lokale Inhalte spielen bei einer Abo-Entscheidung eher keine Rolle.




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