Private Daten in Firefox schützen
Suchmaschine und Config-Datei anpassen
Natürlich nützt Ihnen der sicherste Browser nichts gegen Tracking, wenn Sie alle Suchanfragen gleich beim Datensammler Google eintippen. Da Google die Standardsuchmaschine von Firefox ist, sollten Sie diese gleich zu Beginn ändern. Sie finden den passenden Abschnitt in den Einstellungen unter Suche. Wählen Sie bei Standardsuchmaschine eine Alternative aus. Falls die gewünschte Suchmaschine nicht in der Liste auftaucht, klicken Sie im Abschnitt Ein-Klick-Suchmaschinen auf Weitere Suchmaschinen hinzufügen und wählen dort die passende Suchmaschine aus. Empfehlenswerte Suchmaschinen für Privatsphärebewusste sind:
- Startpage: nutzt Google-Resultate, ohne Daten weiterzuleiten
- DuckDuckGo: verwendet Bing, ist allerdings in den USA beheimatet
- Qwant: rasant wachsende Suchmaschine aus Frankreich
- MetaGer: Meta-Suchmaschine, besonders stark für deutschsprachige Resultate
- SwissCows: Schweizer Alternative mit Resultaten von Bing
Config-Datei anpassen
Neben den Einstellungen im regulären Menü bietet Firefox noch erweiterte Einstellungen via Config-Datei an. Diese kann direkt im Browser geöffnet und bearbeitet werden. Tippen Sie dazu about:config in die Adresszeile ein und bestätigen Sie die Warnung. Die Config-Datei beinhaltet Tausende von Einträgen. Verwenden Sie daher am besten die Suchfunktion am oberen Rand, um die passenden Optionen zu finden. Folgende Einstellungen sind für eine bessere Privatsphäre und Sicherheit eine Überlegung wert.
media.navigator.enabled
Diese Einstellung ist standardmässig aktiviert (steht auf true) und ermöglicht es Websites, Ihren Mikrofon- und Kamerastatus ausfindig zu machen. Falls Sie nie vorhaben, Ihr Mikrofon oder Ihre Kamera über eine Website zu verwenden, schalten Sie diese Einstellung per Doppelklick um auf false (deaktiviert). Sollten Sie ab und zu Ihr Mikrofon oder Ihre Kamera verwenden wollen, können Sie die Option auch eingeschaltet lassen. Firefox fragt so oder so zuerst nach, bevor eine Website Zugriff auf die Hardware erhält.
media.peerconnection.enabled
Dieser Eintrag verwaltet den Kommunikationsstandard WebRTC, der für Anrufe, Videochats oder Dateiübertragungen per Webbrowser verwendet werden kann. Leider ist WebRTC auch dafür bekannt, ein Sicherheitsproblem zu sein. Für maximale Absicherung ist es daher sinnvoll, den Dienst zu deaktivieren. Setzen Sie die Option auf false.
privacy.resistFingerprinting
Browser-Fingerprinting erstellt ein Profil von Nutzern anhand deren Browsereinstellungen. So können Nutzer auch verfolgt werden, wenn sie sonst gut gegen Tracking abgesichert sind. Fingerprinter sammeln dazu Informationen wie ungewöhnliche Browsereinstellungen, installierte Schriftarten, Display-Auflösungen und mehr. Firefox verfügt über eingebaute Schutzmechanismen gegen Fingerprinting. Stellen Sie dazu privacy.resistFingerprinting auf true. Der Schutz ist keineswegs perfekt und verhindert Fingerprinting nicht komplett. Er macht es jedoch deutlich schwieriger, ohne dass Sie einen Nachteil haben.
webgl.disabled
WebGL ist eine Grafikbibliothek für Webprogramme, die es ermöglicht, komplexere 2D- und 3D-Grafiken im Browser darzustellen. Die grundsätzlich nützliche Technologie hat aber einen Haken: Da grafische Berechnungen verhältnismässig tiefen Zugriff auf die Hardware des PCs benötigen, stellt das WebGL-API ein Sicherheitsrisiko dar. Sollten Sie nicht zwingend eine Webapplikation benötigen, die WebGL verwendet, können Sie die Funktion deaktivieren. Stellen Sie dazu den Eintrag webgl.disabled auf true.