Vault 7
08.03.2017, 13:18 Uhr
Wikileaks enthüllt Spionagemethoden der CIA
Am Tag nach der grössten Veröffentlichung von CIA-Dokumenten in der Geschichte zeichnet sich die Reichweite der enthüllten Hacker-Tools ab. Danach hat die CIA systematisch Sicherheitslücken in Smartphones, Computern und anderen Elektronikgeräten ausgenutzt.
Datenschutz-Fiasko enthüllt: Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat eine eigene Programmiertruppe aufgebaut, um systematisch Sicherheitslücken und Schwachstellen in Smartphones, Computern aber auch Fernsehgeräten oder Telefonanlagen auszunutzen. Das geht aus mehr als 8.000 Dokumenten hervor, die von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden. Während die US-Regierung die Authentizität der Dokumente nicht bestätigen wollte, bewerteten Experten die Daten als gewichtig und glaubwürdig.
Die Dokumente beschreiben, wie Agenten in Smartphones, Laptops oder Bordcomputer von Autos einbrechen oder Fernseher in Abhörwanzen umwandeln können. "Sie können Musik abspielen oder komplett die Kontrolle über das Auto übernehmen und einen Unfall verursachen, wenn sie jemand umbringen", sagte der Sicherheitsexperte Ross Schulmer bei CNN.
Vault 7 entlarvt CIA-Methoden
Wikileaks erklärte, der am Dienstag veröffentlichte Datensatz "Vault 7" mit 7.818 Webseiten und 943 Anhängen sei nur die erste Tranche einer grösseren Sammlung. Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen von geheimen Dokumenten reichte die Enthüllungsplattform Dokumente nicht unverändert weiter, sondern machte bestimmte Passagen wie E-Mail-Adressen oder Programmiercode unsichtbar.
Edward Snowden, der das breit angelegte Cyber-Überwachungsprogramm des US-Abhördienstes NSA enthüllt hatte, schätzte die Veröffentlichungen von Wikileaks als glaubwürdig ein. Er verwies in einem Tweet auf Detail-Informationen, die nur Geheimdienst-Insidern bekannt gewesen seien. Die Dokumente zeigten, dass die US-Regierung im Geheimen dafür gezahlt habe, Software aus den USA unsicher zu machen.