So viel kosten unsere Daten im Dark Web
Identitätsdiebstahl, lukrativ für dubiose Geschäftsleute
Neben Finanzdaten, der in der DACH-Region bevorzugten Ware, bieten Cyber-Kriminelle auch Zugangsdaten zu Systemen in vertrauenswürdigen Unternehmensnetzwerken zum Verkauf an - der Schlüssel zur Industriespionage. McAfee hat ein Angebot dokumentiert, wo potenziellen Käufern der Zugriff auf Bank- und Flugliniensystemen in Europa, Asien und den USA angeboten wird. Durch Screenshots von Systeminterna versuchen die Ganoven, ihre Glaubwürdigkeit zu demonstrieren: "Die Daten sind echt, wir haben das System wirklich gehackt", so die Botschaft.
Man glaubt es kaum - auch kostenlose Online-Konten sind für Kriminelle von Interesse. Ein Hotel-Treuekonto mit 100.000 Punkten - Treuekonten werden von allen grossen Hotelketten angeboten - kostet etwa 20 Dollar. Ein etabliertes Konto mit einer guten Historie könne sehr viel kosten, schreibt McAfee. Es dient dem Käufer dazu, seine Reputation, die zum Beispiel durch schlechte Geschäftspraktiken oder Betrügereien gelitten hat, zu verschleiern. Eine neue Geschäftsidentität kann sich deshalb durchaus lohnen. Die 20 Dollar Kaufpreis sind gut investiertes Geld.
Für weniger hohe Ansprüche werden Online-Auktionskonten für verschiedene Kontotypen auch in Paketen zu je 100 Stück angeboten. Apropos Identität: Gesundheits- und persönliche Daten waren im abgelaufenen Quartal die am zweithäufigsten gestohlenen Datentypen, schreibt der Technologieanbieter Trend Micro. Unter den bekannt gewordenen Diebstählen aus dem Healthcare-Bereich war der Angriff auf das "UCLA Health System" der prominenteste. 4,5 Millionen Patienten wurden kompromittiert. Ein potenzieller Käufer der entwendeten Datensätze wäre -- die Pharmabranche.