Studie von Kaspersky
02.02.2016, 11:32 Uhr
Längster DDoS-Angriff dauerte mehr als zwei Wochen
Der russische IT-Security-Spezialist Kaspersky Lab hat den DDoS-Report für das vierte Quartal 2015 veröffentlicht. Darunter findet sich unter anderem eine Beschreibung des längsten Angriffs dieser Art.
Die Zwei-Wochen-Grenze für die bislang längste, im Jahr 2015 von Kaspersky Lab gemessene DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) wurde im vierten Quartal gebrochen. Ganze 371 Stunden und damit mehr als 15 Tage lang dauerte ein von Kaspersky Lab festgestellter Angriff. Der Anteil derart komplexer Attacken erhöhte sich im vierten Quartal von 0,7 Prozent auf 2,5 Prozent.
DDoS-Angriffe 2015: Erstmals dauerte eine DDoS-Attacke länger als zwei Wochen.
Quelle: Kaspersky Lab
IoT als Datenschleuder
Eine weitere Erkenntnis: Linux-basierte Botnetze sind inzwischen für mehr als die Hälfte aller Angriffe verantwortlich. Ihr Anteil stieg im vierten Quartal von 45,6 Prozent auf 54,8 Prozent. Auch das Internet der Dinge wird inzwischen für DDoS-Angriffe genutzt. So konnte im vierten Quartal 2015 ein weltweites Botnetz bestehend aus 900 mit dem Internet verbundenen Überwachungskameras identifiziert werden.
Die Experten von Kaspersky Lab machten ausserdem neue Angriffswege für Webseiten aus, die mit dem Content Management System Wordpress betrieben werden. Dazu wird der Body der Webressourcen mit einem Javascript-Code infiziert, wodurch Anwender mit ihren Browsern die Opferressourcen adressieren. Einer dieser Angriffe erfolgte über zehn Stunden. In der Spitze wurden dabei 400 MBit/s erreicht.
"Auch wenn im vierten Quartal die Anzahl der angegriffenen Webressourcen rückläufig ist, blieb doch die Komplexität und Schwere der gemessenen DDoS-Attacken konstant hoch", sagt Evgeny Vigovski, Abteilungsleiter Kaspersky DDoS Protection. "Solange es noch Schwachstellen in der Software gibt, bleiben DDoS-Angriffe auf die Server von Opfern für Cyber-Kriminelle vergleichsweise zweckdienlich und billig. Leider sind zudem viele Anwendergeräte noch immer unzureichend geschützt und können so leicht als Teil eines Botnetzes missbraucht werden."