SSL/TLS 25.07.2018, 18:17 Uhr

Google Chrome warnt ab sofort vor nicht verschlüsselten Webseiten

Nun ist es soweit. Google hat die HTTP-Warnung im Chrome-Browser scharf geschaltet. Auch in Deutschland springt sie nun bei einigen beliebten Adressen an.
(Quelle: Ink Drop / shutterstock.com)
Ab sofort warnt Google Chrome den Anwender, wenn er eine nicht mit SSL (Secure Sockets Layer) oder TLS (Transport Layer Security) verschlüsselte Webseite besucht. Damit versucht das Unternehmen Druck auf Website-Betreiber zu machen, die es bislang noch nicht für nötig befunden haben, ein mittlerweile über Let’s Encrypt kostenlos verfügbares Zertifikat zu installieren, um die übertragenen Daten zu verschlüsseln.
Die offizielle Webseite der EU wurde noch nicht auf HTTPS umgestellt und wird deshalb von Chrome als "nicht sicher" eingestuft.
Mit der gerade erschienenen Version 68 setzt Google die bereits seit längerem angekündigte Massnahme nun um. In der Adressleiste zeigt der Browser nun vor jeder nicht verschlüsselten Webseite den Hinweis „nicht sicher“ an. Schon seit Version 66, die im April dieses Jahres erschienen ist, wurden Webseiten mit einem Zertifikat von Symantec als unsicher eingestuft. Grund dafür waren zu laxe Regeln bei der Vergabe von Zertifikaten, die einige frühere Symantec-Töchter praktizierten. Mittlerweile hat sich der Sicherheitsanbieter von diesen Tochtergesellschaften getrennt.

Wieso immer noch kein HTTPS?

Passend zur Massnahme von Google haben die beiden Sicherheitsexperten Troy Hunt sowie Scott Helme eine neue Webseite namens Why No HTTPS gestartet, die weltweit besonders beliebte Seiten auflistet, die noch keine Verschlüsselung anbieten. Momentan finden sich dort auf den ersten Plätzen vor allem Webseiten aus China, aber schon auf dem sechsten Platz findet sich die Domain t.co, die zu Twitter gehört. Auf dem folgenden Platz liegt die beliebte Wiki-Seite Wikia.
Auf einer länderspezifischen Unterseite listet Why No HTTPS auch in Deutschland populäre Adressen auf, die noch keine Verschlüsselung via HTTPS anbieten. Dort finden sich eine Webseite zum Konvertieren von MP3-Dateien, Spiegel Online, eine Seite der Europäischen Union sowie die Adressen von Computerbild und Mediamarkt, die den Umstieg ebenfalls noch nicht vollzogen haben.




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