Datensammlung
11.09.2024, 09:06 Uhr
Deutsche Behörden fragen stark User-Daten ab, Schweizer weniger
Ein neuer Bericht von VPN-Anbieter Surfshark zeigt Anfragen deutscher Behörden zu 709.400 Nutzerkonten allein in den Jahren von 2013 bis 2022 auf.
Laut einer Analyse des niederländischen VPN-Anbieters Surfshark hat Deutschland zwischen 2013 und 2022 die Daten von mehr als 709.400 Nutzerkonten angefordert. Behörden pochen bei Tech-Firmen wie Apple, Meta, Google und Microsoft auf die Herausgabe der Daten im Zuge aktueller Verfahren zur Aufklärung von Straftaten oder zur Wahrung der nationalen Sicherheit.
Platz 2 hinter den USA
Dem Bericht nach entspricht die immense Zahl an Anfragen rund acht Prozent aller weltweit abgefragten Konten und 57 Prozent aller Anfragen in Westeuropa. Im internationalen Vergleich schneidet die Bundesrepublik damit hoch ab und landet auf Platz zwei hinter den USA. Die Hälfte der Länder unter den Top 10 der Staaten mit den meisten Anfragen befindet sich in der EU. Neben Deutschland zählen dazu Frankreich, Irland, Portugal und Belgien.
Im Schnitt beantworten die Unternehmen 72 Prozent der Anfragen nach User-Daten - vor allem Apple hat seine Offenlegungsquote seit 2016 von 75 Prozent auf 83 Prozent im Jahr 2022 erhöht. Apple kommt im Schnitt damit auf einen Wert von 82 Prozent. Bei Google sind es 72,9 Prozent, bei Meta 72,8 Prozent und bei Microsoft 67 Prozent, schreibt Günter Born in seinem Blog.
850 je 100.000 Einwohner
Mit 850 beantragten Nutzerdaten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen zehn Jahren kommt Deutschland auch im internationalen Vergleich auf die vorderen Ränge. Österreich hingegen liegt mit 136 Konten pro 100.000 Einwohner weit abgeschlagen auf Platz 22 und die Schweiz mit 245 Konten pro 100.000 Einwohner auf Platz 15.