Virtuelle Gefahren
02.08.2017, 10:44 Uhr
Cyber-Sicherheit während der Ferienzeit
Kreditkartenbetrug, dubiose Buchungsseiten und unsichere WLAN-Hotspots – auch in den Sommerferien lauern virtuelle Gefahren. Computerworld erklärt, wie Sie sich ärgerliche Zwischenfälle ersparen.
Egal ob man die Ferien zuhause oder im Ausland verbringt – auch im Sommer lauern virtuelle Gefahren, die schnell zum Albtraum werden und einen den Urlaub gründlich vermiesen können. Die Sicherheits-Experten von Malwarebytes haben folgende Tipps zusammengestellt, die dabei helfen sollen, dass Ihnen ärgerliche Zwischenfälle in der Ferienzeit erspart bleiben.
Vorsicht vor betrügerischen Angeboten
Ein Grossteil der Touristen nutzt heute Online-Buchungsportale, um Hotels, Ferienwohnungen oder -Häuser zu buchen. Reisende gehen dabei immer wieder fiesen Betrugsmaschen auf den Leim. Damit der Urlaub nicht ins Wasser fällt und hart verdientes Geld verloren geht, sollten Unterkünfte nur über zuverlässige Buchungsseiten reserviert werden – im Zweifelsfall über die offizielle Webseite etwa des Hotels. Bei Plattformen wie Airbnb liefern Bewertungen in der Regel gute Hinweise zur Seriosität von Angeboten. Besonders wichtig ist, dass man sich nicht von den Portalen weglocken lässt. Zahlungen sollten – gerade bei Airbnb – stets über die Vermittlungsplattform selber abgewickelt werden.
WLAN-Hotspots mit Bedacht nutzen
Frei zugängliches WLAN ist eine wunderbare Sache. Damit man sich beim Streamen von Netflix-Serien am Pool jedoch keine Schadprogramme einfängt oder Passwörter gestohlen werden, sollten Hotspots immer mit Bedacht genutzt werden – besonders, wenn sie ungesichert sind. Neun Tipps zum sicheren Surfen im Ausland haben wir für Sie in der folgenden Bildergalerie zusammengestellt.
Nicht die ganze Welt muss von den Ferien wissen
Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Trotzdem muss nicht auf allen möglichen Social-Media-Kanälen verkündet werden, ab wann und für wie lange das Haus während den Ferien leer stehen wird. Auch auf dem Anrufbeantworter sollte die Abwesenheit nicht angekündigt werden. Denn Kriminelle sammeln auf diesem Weg gerne Informationen, um Einbrüche vorzubereiten. Wenn man sich den Vorab-Post doch nicht verkneifen kann, lohnt es sich, wieder einmal seine Privatsphäre-Einstellungen anzupassen. So erfahren wenigstens nur befreundete Personen vom anstehenden Urlaub.
Kreditkartenbetrug
Sorgfältiger Umgang mit der Kreditkarte
Mit etwas Pech und Unachtsamkeit wird man schnell mal Opfer eines Kreditkartenbetrugs. Viele Banken und Kreditkarteninstitute reagieren zwar zügig auf Transaktionen, die nicht ins normale Schema passen und benachrichtigen sofort betroffene Kunden. Ärgerlich ist ein solcher Betrug aber trotzdem – besonders, wenn man im Urlaub auf die Kreditkarte angewiesen ist.
Kriminelle haben sich unterdessen ganz unterschiedliche Tricks ausgedacht, um Kreditkartendaten abzugreifen (siehe nächster Abschnitt) Hinzu kommt, dass in verschiedenen aussereuropäischen Ländern Magnetstreifendaten und PIN-Codes genügen, um Geld abzuheben – hierzulande wird dafür der fälschungssichere Chip benötigt. Einige Grundregeln helfen allerdings schon dabei, einem Kreditkartenbetrug vorzubeugen:
- PIN-Code immer verdeckt eingeben
- Sich beim Geldabheben nie von jemandem helfen lassen
- Den PIN-Code niemals bei sich tragen
- Kreditkarten nie aus der Hand geben
Vor der Reise empfiehlt es sich zudem, die Bezugslimiten anzupassen und den Einsatz der Karte auf ausgewählte Länder einzuschränken. Nach der Reise einen Blick über die Kreditkartenabrechnung zu werfen, schadet in der Regel auch nicht.
Bancomaten und Zapfsäulen genau unter die Lupe nehmen
Beim Bezahlen mit Bankkarten stellt das Skimming eine weitere Gefahr dar. Kriminelle manipulieren dabei mit Lesegeräten und Kameras Kartenautomaten – diese kopieren danach den Magnetstreifen von Bankkarten und zeichnen den PIN-Code auf. Besonders beliebte Ziele sind beispielsweise Bancomaten oder Zapfsäulen. Vor dem Geldbezug oder dem Bezahlen des Benzins lohnt es sich deshalb, einen Blick auf die Geräte zu werfen. Zum Test kann auch kurz am Kartenleser gerüttelt werden, bevor die Karte eingeführt wird. Sollte dieser manipuliert sein, löst er sich möglicherweise relativ leicht ab. Wenn ein Kartenautomat beschädigt ist oder dubios wirkt, lässt man aber grundsätzlich besser die Finger davon. Weitere nützliche Infos zum Thema Skimming liefert die Webseite «stop-skimming.ch».
Den Kindern im Internet nicht freie Hand lassen
Kinder nicht unbeaufsichtigt surfen lassen
Damit die Kinder während der Ferienzeit ebenfalls sicher im Internet unterwegs sind, sollten Eltern auch im Sommer deren Surf-Verhalten im Auge behalten. Denn ohne Schulunterricht und Hausaufgaben haben Kinder und Jugendliche in den Ferien viel Zeit, um im Internet nach lustigen Katzenvideos zu suchen oder mit den Freunden über Snapchat und Co. in Kontakt zu bleiben.
Laut den Experten von Malwarebytes ist es zudem wichtig, die Kinder auf die Gefahren des Internets aufmerksam zu machen. Themen, mit denen Kinder und Jugendliche im Netz konfrontiert sein könnten, hat das Bundesamt für Sozialversicherungen auf der Webseite «Jugend und Medien» zusammengefasst.
Im Rahmen einer Präventions-Kampagne hat das Bundesamt für Eltern zudem Virtual-Reality-Videos erstellt, mit denen sie die digitale Welt der heutigen Jugend erkunden können.