Cyber Security Report 2021: Bedrohungslage auf Rekordniveau
Soziale Netzwerke: Gefahr für die Demokratie
Der zunehmende Einfluss von Facebook, Twitter & Co. auf die politische Meinungsbildung wird allerdings kritisch gesehen. Für 55 Prozent der Abgeordneten überwiegen in sozialen Medien eher die Risiken für die Demokratie (2019: 50 Prozent). Dabei bewerten 86 Prozent der Abgeordneten Filterblasen als eine sehr grosse oder grosse Gefahr für die Demokratie.
Deutlich niedriger liegen die Werte bei den sogenannten Shitstorms, also einer lawinenartigen Negativkritik in sozialen Netzwerken, Blogs oder Kommentarfunktionen von Internetseiten. 15 Prozent der Wirtschaftsführer berichten davon, dass ihre Unternehmen bereits Opfer eines Shitstorms geworden sind. Überdurchschnittlich häufig betroffen sind grosse Unternehmen mit 1000 und mehr Mitarbeitern. 22 Prozent hatten mindestens einen solchen Vorfall in der Vergangenheit.
Im Vergleich zu den Unternehmen sind Abgeordnete wesentlich häufiger von Shitstorms betroffen. Knapp jeder zweite Abgeordnete (49 Prozent) war schon bereits mindestens einmal einem Shitstorm ausgesetzt.
Acht Jahre nach den Enthüllungen des US-Whistleblowers Edward Snowden, der ein weitreichendes Überwachungsprogramm durch US-amerikanische und britische Geheimdienste aufgedeckt hat, geht die Sorge der Entscheidungsträger vor einer staatlichen Überwachung zurück. Aktuell fürchten sich noch 48 Prozent der Befragten vor einer Überwachung aus Ländern wie den USA oder China. 2017 lag dieser Wert noch bei 54 Prozent. Eine Überwachung durch den deutschen Staat befürchten aktuell neun Prozent, 2017 befürchteten noch 21 Prozent eine Bespitzelung im Inland.