«Adressdaten alleine nützen noch nichts»

Adressdaten im Darknet noch nicht viel wert

«Die Daten hören sich nicht so schützenswert an», sagt der Schweizer Deep-Web-Forensiker Oliver Münchow. Mit dem Start-up Kaduu sucht der Jungunternehmer im verborgenen Teil des Internets nach gestohlenen Unternehmensdaten seiner Kunden. Seiner Meinung nach liessen sich ohnehin schon mit Hunderten Tools relativ viele Daten zu Marketingzwecken einkaufen oder über öffentlichen Verzeichnisse und Social Media automatisiert enumerieren. «Abgesehen von unerwünschter Werbung könne man mit Handynummern natürlich hervorragend sogenannte ‹Smishing-Attacken› starten, erklärt der Security-Unternehmer Computerworld. Dabei handelt es sich um eine Art Phishing-Attacke mit dem Unterschied, dass die Nachricht nicht als Mail, sondern als SMS ankommt. Da reiche es bereits, via SMS nur einen Link zu versenden: «Auch dort gibt es unzählige Gratis-Tools, die das automatisiert für einen erledigen», sagt Münchow. Jemand der diese Tools bediene, brauche jedoch auch nicht wirklich die hier von der Swisscom entwendeten Daten, so der IT-Experte.
Swisscom hat inzwischen nach eigenen Aussagen «verschiedene Massnahmen» ergriffen, um den Zugriff durch Drittfirmen besser zu schützen. Das Telekomunikationsunternehmen betont, dass das System nicht gehackt worden sei. Zudem sollen nun Zugriffe durch Partnerfirmen stärker überwacht und bei ungewöhnlichen Aktivitäten ein Alarm ausgelöst werden. Weiter sollen nun grössere Abfragen von sämtlichen Kundenangaben künftig technisch unterbunden werden. 2018 soll dafür unter anderem eine Zwei-Faktor-Authentisierung eingeführt werden.




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