FdWB
20.08.2020, 08:19 Uhr
41 Prozent der deutschen Webseiten sind nicht sicher
Eine Studie des Fachverbands deutscher Webseiten-Betreiber (FdWB) hat ergeben, dass über 41 Prozent der Seiten gravierende Mängel aufweisen, wodurch sie gegen Rechtsvorschriften verstossen und hochgradig gefährdet für Abmahnungen sind.
Um in Deutschland eine Webseite zu betreiben, muss eine immer grössere Anzahl an Rechtsvorschriften und verpflichtenden Vorgaben, deutschen oder europäischen Ursprungs, beachtet werden. Die bekanntesten davon sind die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), das Telemediengesetz (TMG), die ePrivacy-Richtlinie oder das neue Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur aktiven Einwilligungsmöglichkeit der Cookie-Nutzung.
Obwohl viele dieser Anforderungen wichtig und sinnvoll sind, ist es für Webseitenbetreiber inzwischen sehr schwer, noch den Überblick zu behalten. Nicht nur allein, um Rechtssicherheit zu haben und der Gefahr von Abmahnungen zu entgehen. Sondern vor allem auch zum Schutz vor immer weiter verbreiteten und professioneller durchgeführten Cyber-Angriffen, dem daraus resultierenden Diebstahl eigener und Kundendaten oder gar dem Gesamtverlust der eigenen Webseite sowie dem damit verbundenen nachhaltigen Reputationsverlust des eigenen Unternehmens. Zudem zeigen die Regelungen und Urteile sowie die immer grössere Aufmerksamkeit für dieses Thema in den Medien, dass die Öffentlichkeit der Sicherheit im Netz eine immer grössere Bedeutung beimisst.
SSL-Zertifikate für verschlüsselte Datenverbindung
Um einen aktuellen Eindruck zu erhalten, wie es um den Zustand und die Sicherheit deutscher Webseiten bestellt ist, hat der Fachverband deutscher Webseiten-Betreiber (FdWB) im März dieses Jahres eine Studie an 2.500 zufällig ausgewählten Webseiten durchgeführt und diese auf besonders charakteristische Merkmale untersucht. Hierzu hat der FdWB Branchenbucheinträge kleiner und mittlerer Unternehmen verschiedener Branchen aus dem gesamten Bundesgebiet betrachtet. Zu den betrachteten Merkmalen gehörte, ob die Webseiten ein aktives und funktionierendes SSL-Zertifikat für eine verschlüsselte Datenverbindung haben, die Unternehmensdaten in der Datenschutzerklärung vollständig enthalten sind und die Datenschutzerklärung vorschriftsmässig auf jeder Seite verlinkt ist.
Das Resultat war, dass von den insgesamt 2.500 Seiten 1.023 Webseiten identifiziert wurden, die mindestens eines dieser Merkmale nicht erfüllten. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass 41 Prozent aller betrachteter Seiten fehlerhaft und somit in einem teilweise sehr schlechten Zustand sind und sowohl für Webseitenbetreiber als auch Nutzer nicht sicher waren.