Wettbewerbsverzerrung 24.07.2019, 14:45 Uhr

US-Justiz ermittelt gegen grosse Online-Plattformen

Facebook, Amazon, Google und Co. befinden sich im Fokus des US-Justizministeriums. Die Behörde will untersuchen, ob die Plattformen den Wettbewerb behindern. Der Vorgang hat allerdings auch einen politischen Beigeschmack.
(Quelle: shutterstock.com/chrisdorney)
Das US-Justizministerium will untersuchen, ob grosse Online-Plattformen den Wettbewerb behindern. Namen von Unternehmen wurden bei der Ankündigung nicht genannt. Aber aus den erwähnten Bereichen - Websuche, soziale Medien, Online-Einzelhandel - wird klar, dass es zumindest um Google, Facebook und Amazon gehen dürfte. Inwieweit auch andere Tech-Schwergewichte wie Apple oder Microsoft ins Visier der Untersuchung geraten könnten, wurde aus der Ankündigung zunächst nicht deutlich.
Man wolle der Besorgnis von Verbrauchern und Unternehmern nachgehen, erklärte das Justizministerium am Dienstag. Es gehe um die Frage, wie die Plattformen ihre Marktmacht erreicht hätten und ob sie Innovationen gebremst und Verbrauchern geschadet hätten.

Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission

Unter anderem Google und Amazon stehen im Mittelpunkt von Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission und amerikanischen Behörden wurde oft vorgeworfen, Tech-Konzernen gegenüber zu lasch zu sein.
Zugleich hat die Eröffnung einer US-Wettbewerbsuntersuchung zum jetzigen Zeitpunkt aber auch einen politischen Beigeschmack. Präsident Donald Trump wirft unter anderem Facebook und Google seit längerer Zeit vor, Stimmen aus dem konservativen Lager zu unterdrücken. Das Silicon Valley gilt traditionell als grösstenteils liberal. Eine Kartelluntersuchung im Präsidentschaftswahlkampf 2020 könnte den Druck auf die Plattformen verstärken, Trumps Anhängern mehr Platz einzuräumen.



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