Jugendschutz
06.09.2022, 10:23 Uhr
Irische Datenschutzbehörde verhängt Rekord-Bussgeld gegen Instagram
Die irische Datenschutzbehörde DPC hat ein Bussgeld über 405 Millionen Euro gegen die Meta-Tochter Instagram verhängt. Die Behörde wirft dem Bildernetzwerk schwerwiegende Verstösse gegen den Datenschutz bei Kindern und Jugendlichen vor.
Über 400 Millionen Euro Strafe soll das Social Network Instagram an die irische Datenschutzbehörde DPC zahlen, das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Aussagen eines Behördensprechers. Die DPC sieht sich in diesem Fall als zuständig an, weil die Europa-Zentrale des Meta-Konzerns, zu dem Instagram gehört, in Irland registriert ist.
Telefonnummern öffentlich einsehbar
Grund für den Bussgeldbescheid ist nach Auffassung der Behörde der mangelhafte Schutz von persönlichen Daten, die Kinder und Jugendliche bei der Anmeldung bei Instagram abgegeben haben. So seien Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Minderjährigen teilweise öffentlich abrufbar gewesen.
Die Untersuchungen des DPC fokussieren sich auf die Zeit nach 2020. Damals war es offenbar Nutzern im Alter zwischen 13 und 17 möglich, Business-Accounts anzulegen, bei denen die Veröffentlichung von Kontaktdaten dazugehört.
Instagram will sich wehren
In einer ersten Reaktion wies ein Instagram-Sprecher darauf hin, dass das Social Network seine Anmeldeprozedur bereits vor einem Jahr geändert habe. Man werde den Bescheid der DPC und auch die Berechnung der Höhe der Strafzahlung gründlich prüfen. Ausserdem wolle das Network gegen den Bescheid Einspruch einlegen.
Mit einer Höhe von 405 Millionen Euro markiert das jetzt verhängte Bussgeld einen neuen Rekord. 2021 hatte die DPC ein Bussgeld in Höhe von 225 Millionen Euro gegen WhatsApp wegen Verstosses gegen die DSGVO verhängt.