Google-Konto
11.03.2020, 10:44 Uhr
Die ultimativen Tipps gegen die Google-Datensammelei
Auch wenn Sie kein Google-Konto besitzen, sammelt der Internetriese Ihre Daten. Das können Sie dagegen unternehmen.
Eines der grössten Geschäfte im Internet liegt in der personalisierten Werbung. Sie ermöglicht es Werbern, diejenigen Kunden zu finden, die effektiv an ihren Produkten oder Dienstleistungen interessiert sind. Das bietet theoretisch Vorteile für beide Parteien: Der Werber erreicht eine interessierte Zielgruppe statt zufälliger Personen und der Beworbene erhält passendere Werbung. Einen Haken hat die Geschichte aber: Durch die breite Datensammelei baut Google ein detailliertes Profil jedes Nutzers auf. Dieses verrät viele Details über jeden einzelnen Google-Nutzer auf der Welt. Jedes geschaute YouTube-Video, jede Google-Suche, jede erhaltene und gesendete E-Mail wird zu einem Gesamtbild zusammengesetzt.
Bild 1: Alternative Dienste wie die Suchmaschine Qwant bieten denbesten Schutz vor Google-Tracking
Quelle: PCtipp
Die zweite Option heisst: Google-Dienste nur ohne Konto verwenden. Für Gmail ist das logischerweise nicht möglich. Viele andere Google-Services können aber mit relativ geringen Einschränkungen auch ohne Konto verwendet werden. Ohne Google-Account identifiziert Sie der Konzern grösstenteils über ein Cookie, kann dabei aber nicht so detaillierte Daten ansammeln wie mit einem Konto und diese Daten auch nicht einer spezifischen Person zuordnen. Als dritte Option gibt es Tools, mit denen Sie die Sammelei von Google und anderen Internetunternehmen zumindest teilweise eindämmen können.
So sammelt Google
Googles Hauptgeschäft liegt in der Werbung. Entsprechend sammelt der Internetgigant grösstenteils Informationen, die für Werber interessant sein könnten. Das heisst: so viel von allem wie nur möglich. Primär sammelt Google diese Daten über kostenlose Onlinedienste wie die Google-Suche, Gmail oder YouTube. Dabei registriert Google Daten wie: eingegebene Suchbegriffe, angeklickte Links, geöffnete Bilder, angeschaute Videos, angeklickte Werbungen. Dazu kommen Verhaltensmuster. So verarbeitet Google beispielsweise, wie ein Nutzer mit angezeigten Suchergebnissen umgeht. Wie viele Links klickt der Anwender an? Wie weit nach unten scrollen liegt drin? Öffnet der Nutzer einfach die ersten fünf Links und ignoriert den Rest? Was genau Google alles sammelt, erfahren Sie in den Nutzungsbedingungen unter dem Link policies.google.com/terms und in der Datenschutzerklärung unter der Internetadresse policies.google.com/privacy.
Bild 2: Mit einem Google-Konto können Sie die Werbeeinstellungenin der Nutzerverwaltung festlegen
Quelle: PCtipp
So stoppen Sie Google
Falls Sie über kein Nutzerkonto verfügen, legt Google dennoch ein Profil Ihrer Aktivitäten an. Das Tracking funktioniert dabei genau gleich. Statt die Daten einem Nutzerkonto zuzuordnen, werden sie einfach einem Cookie zugeordnet, das beim Verwenden von GoogleSites auf Ihrem PC platziert wird. Löschen Sie das Cookie, setzt Google ein neues und das Spiel beginnt von vorne. Google bietet zudem eine Seite an, auf der auch Nutzer ohne Konto personalisierte Werbung deaktivieren können: https://adssettings.google.com/anonymous. Diese Seite teilt dem Google-Cookie mit, dass keine personalisierte Werbung erwünscht ist. Ob sich Google auch daran hält, weiss nur Google selbst, Bild 3.
Bild 3: Über diese Seite können Sie personalisierte Werbung auch ohne Konto ausschalten
Quelle: PCtipp
Weiter helfen auch Add-ons wie PrivacyBadger dabei, Ihre Informationen online besser zu schützen. Firefox bietet starke Anti-Tracking-Massnahmen direkt im Webbrowser an und kann mit Container-Tabs Ihre Google-Daten effektiv von Ihren weiteren Daten trennen, Bild 5. Oder Sie installieren einfach einen Werbeblocker wie uBlock Origin und vergessen die ganze Geschichte. Gesammelt wird dann immer noch, aber Sie bekommen kaum noch etwas davon mit.
Empfehlung
Ohne Nutzerkonto den Klauen der Google-Sammelmaschine zu entkommen, ist ein wenig kompliziert. Allerdings geben Sie auch deutlich weniger Daten von sich preis und generieren nur einen anonymen Datensatz, der nicht ohne Weiteres einer «echten» Person zugeordnet werden kann. Wir empfehlen die Variante Firefox mit Containern. Passen Sie Ihren Firefox so an, dass Google-Domains direkt in einem neuen Container geöffnet werden. So schirmen Sie Ihre Google-Daten vom Rest Ihrer Internetausflüge ab. Das hindert Google zwar nicht komplett daran, Daten von Ihnen zu sammeln. Der erstellte Datensatz ist aber grösstenteils sinnfrei. Kombiniert mit dem eingebauten Tracking-Schutz von Firefox und einem Werbeblocker wie uBlock Origins sind Sie etwa so gut gegen Alltagstracking geschützt, wie es mit zumutbarem Aufwand machbar ist. Vergessen Sie aber nicht: Neben Google sammeln auch andere Tech-Unternehmen wie Facebook, Microsoft oder Amazon fleissig Daten. Lesetipp: Eine ausführliche Anleitung zu einem sicheren Firefox lesen Sie unter dem Link Privater Webbrowser.