21.07.2006, 00:00 Uhr

Meiste Websites mit Bildern von Kindesmissbrauch stammen aus USA

Die meisten Webseiten, die Bilder von Kindesmissbrauch enthalten, stammen aus den USA. Wie ein aktueller Bericht der britischen Internet Watch Foundation (IWF) zeigt, sind betreffende Seiten häufig bis zu fünf Jahre online, bevor sie den Behörden gemeldet werden. 50 Prozent der Online-Fotos, auf denen Kinder sexuell ausgebeutet werden, gehen nach Angaben der IWF auf die Vereinigten Staaten zurück. Überdurchschnittlich viele fragwürdige Homepages stammen auch aus Russland. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gingen bei der IWF rund 14 000 Meldungen über verdächtige Webseiten ein. Das ist eine Steigerung von 24 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005. "Der Zuwachs an Berichten aus der Bevölkerung kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden", erklärt Peter Robbins, Leiter der IWF. Zum einen gebe es eine breite öffentliche Ablehnung gegenüber Kindesmissbrauch im Internet und weiters auch eine erhöhte Aufmerksamkeit und Bereitschaft das Problem zu bekämpfen.

Rund 5000 der gemeldeten Internetseiten enthielten laut IWF Fotos von Kindesmissbrauch. Davon stammten etwa 2500 aus den USA und 730 aus Russland. Weitere Länder, die bei dem Problemthema im Spitzenfeld liegen, sind Japan mit 11,7 Prozent der illegalen Webseiten, Spanien mit 8,8 und Thailand mit 3,6 Prozent. Auf Grossbritannien gehen rund 0,2 Prozent der Missbrauch-Fälle im Internet zurück. Acht Prozent von weiteren 287 Seiten, die der IWF gemeldet wurden, blieben danach trotzdem bis zu fünf Jahre lang online. Der Bericht der britischen Internetaufsicht gibt auch Aufschluss darüber, in welchen Ländern die meisten gewerblichen Seiten mit Kindesmissbrauch-Inhalten beheimatet sind. 57,7 Prozent der kommerziellen illegalen Homepages haben ihren Ursprung in den USA. Russland ist für 28,1 Prozent der gewerblichen Fälle verantwortlich, während hingegen auf Grossbritannien nicht eine einzige kommerzielle Missbrauch-Seite zurückgeht. Nach Angaben der IWF werden alle entdeckten illegalen Homepages, die aus Grossbritannien stammen, innerhalb von 48 Stunden gelöscht. (ph/pte) http://www.iwf.org.uk



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