Webdienste 29.07.2020, 10:33 Uhr

Filesharing-Dienste im Überblick

In unserer kurzen Übersicht zu Filesharing-Webdiensten zeigen wir, welche Dienste passwortgeschützte Download-Links und eine Gültigkeitsbeschränkung erlauben. Drei Anbieter stammen aus der Schweiz.
(Quelle: PublicDomainPictures/Pixabay)
Kaum ein Internetprovider erlaubt Mailanhänge, die eine Grösse von 30 MB überschreiten. Und grosse Files erst auf einen USB-Stick oder einen DVD-Rohling zu packen und dem Empfänger per Post zuzustellen, ist nicht nur teuer, sondern auch unpraktisch, weil langsam. In diesem Artikel befassen wir uns daher mit jenen Filesharing-Diensten, über die Sie bestimmten Empfängern einzelne grosse Dateien bequem über einen Link zugänglich machen können.
Wir haben uns die besten und bekanntesten dieser Dienste angeschaut und auch zwei sehr gute Schweizer Dienste gefunden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, doch wir möchten Ihnen damit einen Überblick geben, welche Filesharing-Dienste es gibt und was sie zu bieten haben.

Aus der Schweiz: Tresorit Send, Swiss Transfer und myCloud Transfer

Tresorit Send

Mit Tresorit Send können Sie bis zu 5 GB kostenlos verschicken
Quelle: Screenshot/Tresorit
Eine hiesige Alternative zu WeTransfer kommt vom Schweizer Cloud-Anbieter Tresorit. Das Filehosting-Unternehmen bietet einen ebenfalls kostenlosen Dienst namens Tresorit Send zum Teilen grosser Dateien (bis zu 5 GB) an. Laut Anbieter werden die Daten Ende zu Ende verschlüsselt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Klicken Sie in der linken Spalte auf das Plus-Symbol und wählen Sie die Datei(en) aus. Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein. Auf Wunsch können Sie den Link per Passwort schützen. Ausserdem können Sie sich bei Öffnungsversuchen benachrichtigen lassen, Öffnungsbeschränkungen oder Zugriffsprotokolle aktivieren oder eine E-Mail-Verifizierung anfordern. Klicken Sie danach auf Sicheren Link erstellen. Den Link können Sie entweder kopieren oder direkt via E-Mail verschicken.
Wer im Besitz des Links ist, kann auf die Datei(en) während sieben Tagen oder maximal zehnmal darauf zugreifen.
Hinweis: 2019 handelte es sich noch um eine Beta-Version, mittlerweile ist Tresorit Send in der offiziellen Version verfügbar.

Swiss Transfer

Bis zu 50 GB können Sie gratis mit Swiss Transfer teilen
Quelle: Screenshot/swisstransfer.com
Ebenfalls CH-made ist Swiss Transfer des Webhosting-Anbieters Infomaniak. Mit diesem Dienst, der im Februar 2019 an den Start ging (PCtipp berichtete), kann man mittlerweile sogar bis zu 50 GB kostenlos verschicken. Eine Anmeldung ist ebenfalls nicht nötig.
Die Daten können Sie per E-Mail, Slack oder Link teilen und es sind 500 Übertragungen pro Tag möglich. Zudem können Sie ein Kennwort setzen. Ausserdem können Sie die Anzahl Downloads und den Ablauf der Dateien individuell anpassen. Insgesamt können Sie die Daten bis zu 30 Tage aufbewahren.

myCloud Transfer von Swisscom

Auch als Nicht-Swisscom-KundIn kann man Dateien teilen
Quelle: Screenshot/myCloud Transfer

Swisscoms Dropbox-Konkurrent myCloud erhielt 2016 einen Filesharing-Dienst (PCtipp berichtete). myCloud Transfer ist kostenlos; lässt bis zu 5 GB grosse Dateien hochladen. Links sind bis zu 10 Tage gültig; Dateien können bis zu zehmal heruntergeladen werden. Es ist keine Registrierung nötig, man muss auch kein Swisscom-Kunde sein (ausser man möchte dauerhaft Dateien teilen).

Droppy.ch

Auch bei droppy.ch können Sie den Link per Passwort schützen
Quelle: Screenshot/droppy.ch

Ausserdem gibt es da noch droppy.ch, ein kleines, auf Spenden angewiesenes Dateisharing-Portal. Dahinter steht netfiles GmbH, eine deutsche Firma mit Sitz in Burghausen.
Die Datei(en) können Sie entweder via E-Mail oder Link verschicken, den Link mit Passwort schützen und definieren, ob die Inhalte nach dem Herunterladen gelöscht werden sollen.

Der Klassiker: WeTransfer

Leider sind Gültigkeitsdauer des Links sowie Passwortschutz nur mit der kostenpflichtigen Pro-Version verfügbar
Quelle: Screenshot/WeTransfer
Die bekannteste Variante ist WeTransfer. Damit können Sie bis zu 2 GB Daten versenden, müssen sich nicht registrieren – ich werde aber beim Versuch mehrfach aufgefordert, mich zu registrieren. WeTransfer ist grundsätzlich kostenlos.
Allerdings: Verglichen mit den Schweizer Varianten sieht WeTransfer mittlerweile blass aus. Nur wer die kostenpflichtige Pro-Version (130 USD/Jahr) wählt, kann Links mit einem Passwort schützen und die Gültigkeitsdauer individuell anpassen!
Klicken Sie auf der Webseite auf Dateien hinzufügen, tippen Sie eine E-Mail-Adresse (bis zu drei Adressen sind möglich) sowie Ihre eigene E-Mail-Adresse ein. Sie können die Dateien entweder per E-Mail verschicken oder sich einen Link anzeigen lassen.
Hinweis: Nur mit der Pro-Version (kostenpflichtig, 130 USD/Jahr) kann man die Gültigkeitsdauer des Links definieren sowie ihn mit einem Passwort schützen.

Mozilla: Firefox Send

Temporär nicht verfügbar: Firefox Send
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Update 28. Juli 2020: Firefox Send ist temporär nicht verfügbar (PCtipp berichtete). Nach knapp anderthalb Jahren wurde der Dienst bei Hackern immer beliebter. Seit Juli 2020 sind darum sämtliche Firefox-Send-Links nicht mehr verfügbar. Auf Nachfrage bei Mozilla heisst es, man arbeite «intensiv» an der Verbesserung und sei «zuversichtlich, den Dienst bald wieder zur Verfügung stellen zu können». Nutzer können sich über diese Webseite auf dem Laufenden halten.
Bei Firefox Send kann man definieren, wie viele Downloads möglich und wie lange der Link gültig sein soll
Quelle: Screenshot/Mozilla
(Stand 2019) Mit Firefox Send teilen Sie Dateien über einen Download-Link. Es ist möglich, diesen via Passwort zu schützen. Der Dienst lässt sich als Web-App nutzen und ausserdem ist eine Android-App (Beta) verfügbar. (Hier gehts zu unserem App-Test.) Sie müssen sich nicht anmelden, um bis zu 1 GB grosse Inhalte zu verschicken. Wer mehr möchte, muss sich anmelden (bis zu 2,5 GB).
Wie bei Swiss Transfer kann man definieren, wie häufig Dateien über den Link heruntergeladen werden können, sowie auswählen, wie lange er gültig sein soll. Grundsätzlich verfällt der Download-Link bei Firefox Send automatisch.
Mozilla lancierte seinen Ende zu Ende verschlüsselten Filesharing-Dienst Send als finale Version im März (PCtipp berichtete).
Nächste Seite: Dropbox und File Dropper

Dropbox und File Dropper sowie Tipps zum Schluss

Dropbox/Dropbox Transfer

Update 28. Juli 2020:
Mittlerweile gibt es auch Dropbox Transfer. Damit können Sie bis zu 100 GB an Daten verschicken. Ein Dropbox-Konto benötigen die Empfänger dazu nicht. Es kann entweder ein Link erstellt oder die Dateien per E-Mail verschickt werden. Schutz mittels Passwort und Anpassung des Ablaufdatums ist möglich. Wer möchte, kann das Design personalisieren. Der Dienst ist mit Dropbox Basic bis 100 GB kostenlos.
Mit Dropbox können Sie Ordner freigeben
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Auch mit Dropbox können Sie Dateien teilen. Nutzer müssen sich registrieren. Man erstellt einen freigegebenen Ordner oder gibt einen bestehenden frei. Sie können einen Link zu einer beliebigen Datei in Ihrer Dropbox erstellen und diesen dann via E-Mail, Chat- oder Textnachricht teilen. Die Empfänger brauchen laut Webseite kein Dropbox-Konto. Um einen Ordner freizugeben, bewegen Sie im Webbrowser die Maus über Nur ich, um ihn zu teilen. Alternativ klicken Sie rechts davon auf das Drei-Punkte-Symbol, um mehr Optionen zu sehen (z.B. via Dropbox Transfer schicken).
Wenn Sie ein kostenloses Dropbox-Basic-Konto haben, stehen Ihnen maximal 2 GB Speicherplatz zur Verfügung. Sie können einen Ordner entweder via E-Mail verschicken oder einen Link erstellen. Über die Linkeinstellungen kann man Weiteres definieren.
Bei der kostenlosen Variante funktioniert allerdings die Gültigkeitsdauer nicht. Ebenso kann man nicht verhindern, dass ein Linkzugriff das automatische Herunterladen startet. Ein Passwort zu setzen, ist nicht möglich. Hingegen können laut Webseite alle, die eine Datei über den Link betrachten, kommentieren.

File Dropper

Ohne Schnickschnack: File Dropper
Quelle: Screenshot/File Dropper
File Dropper funktioniert um einiges simpler als Dropbox: Sie laden Dateien hoch und verschicken einen Link. Fertig. Der Dienst ist kostenlos, man muss sich nicht registrieren. Maximal können Sie bis zu 5 GB verschicken. Die kostenlose Version bietet aber keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten.
Falls Sie das möchten: Nebst einem Link wird gleich noch der Embed-Code angezeigt, um diesen auf Ihrer Webseite einzubinden.

Tipps zum Schluss

Wer noch Zip-Archive erstellt, um mehrere Bilder auf einmal verschicken zu können, findet hier eine Anleitung (Stand 2018) fürs Gratisprogramm 7-Zip.
Dieser Artikel erschien erstmals im Mai 2019 und wurde am 28. Juli 2020 aktualisiert.



Das könnte Sie auch interessieren