14.05.2007, 00:00 Uhr
Henkel USA zensiert Blogbeitrag
Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer hat die stärkste Zensur im Land? Bei einer User-Generated-Content-Kampagne von Henkel sind die Nutzer offenbar nicht so frei wie sie es im Web 2.0 eigentlich sein sollten. Um seine Hautpflegeserie "Tone" zu vermarkten hat Henkel USA unter einen virtuellen Spiegel im Web gelauncht. Internet-Nutzer können ihr eigenes Bild hochladen, dem Spiegel verraten wie sie sich fühlen und bekommen eine entsprechende Antwort. David Eicher, Geschäftsführer der Agenturgruppe Robert & Horst hat es ausprobiert und sein virtuelles Spiegelbild ein einem Weblog-Beitrag gepostet.
Allerdings entsprach sein etwas wild gestaltetes Äusseres mit Zahnlücken und Augenringen offenbar nicht dem Schönheitsideal von Henkel. Und so staunte Eicher nicht schlecht, als er einige Tage später bemerkte, dass das Bild ohne seine Einwilligung über ein externes Eingreifen auf den Blogbeitrag ausgetauscht wurde. Mit der Einbindung eines solchen Photos wurden weder rassistische, sexistische oder sonst irgendwie bedenkliche Inhalte verbreitet, schimpft Eicher in seinem Weblog. "Am besten soll Henkel USA es gleich lassen, den Usern frei editierbare Tools zur Verfügung zu stellen. Wenn nur User generated Content akzeptiert wird, der in das Heile-Welt-Schema von Tone passt und zu Werbezwecken genutzt werden kann, hat man das Prinzip Web 2.0 offensichtlich noch nicht begriffen." (ph/iwb) http://toneskincare.com/mirrors.php
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