Keinesfalls geheim 28.08.2018, 13:29 Uhr

Chrome trackt Nutzer auch im Inkognito-Modus

Google kann das Surfverhalten von Chrome-Nutzern im Privatmodus im Nachhinein eindeutig zuordnen. Wie Forscher nun herausgefunden haben, gilt dies auch für das Nutzerverhalten auf Drittanbieterseiten.
(Quelle: Juergen Faelchle / Shutterstock.com)
Google verfügt über die Möglichkeit, über seinen Webbrowser Chrome auch dann das Nutzerverhalten zu tracken, wenn der Inkognito-Modus aktiviert ist. Wie gross der Datenhunger des Suchmaschinenprimus tatsächlich ist, haben nun Forscher der Vanderbilt University in Nashville untersucht.
Google verspricht dem Nutzer, dass im Inkognito-Modus weder die Browser-History noch Cookies oder die Suchhistorie gespeichert würden. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass Admins gegebenenfalls durchaus Zugriff auf diese Daten haben. Nicht erwähnt wird hingegen, dass Google selbst ebenfalls persönliche Informationen abgreifen kann.
Das Surfverhalten könne dem Bericht der Forscher zufolge nachträglich dem Google-Konto des Users zugeordnet werden. Möglich sei dies vor allem, wenn der Nutzer Webseiten ansurft, auf denen Werbeanzeigen von Google geschaltet werden. Dazu werden spezifische Identifikationsdaten auf Geräteebene an Google übermittelt und abgeglichen, wie die Forscher in ihrem Bericht schreiben.

Tracking auch auf Drittanbieterseiten möglich

Besonders leicht ist es für Google natürlich, wenn der Nutzer firmeneigene Dienste wie Gmail oder YouTube verwendet. Mithilfe von DoubleClick Cookie ID sei es dem Konzern aus Mountain View jedoch auch möglich, Nutzeraktivitäten auf Webseiten von Drittanbietern zu verfolgen. Jedenfalls dann, wenn nach dem Besuch der Drittanbieterseite ein Google-Dienst im selben Browser augerufen wird.
Der Datenhunger von Google ist kein grosses Geheimnis mehr. Welche Ausmasse das Ganze aber inzwischen angenommen hat, ist durchaus bedenklich. Vergangene Woche wurde bereits bekannt, dass Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android die Standortinformationen bis zu 340 Mal am Tag an das Unternehmen übermitteln, wenn Chrome im Hintergrund geöffnet ist. Perfide an den aktuellen Untersuchungsergebnissen ist vor allem, dass sich der Nutzer im Privatmodus in Sicherheit wiegt.




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