Audience Network ausgebaut
29.05.2016, 23:57 Uhr
29.05.2016, 23:57 Uhr
Facebook zeigt jetzt auch Nicht-Mitgliedern personalisierte Werbung
Werbung ist bereits jetzt das wichtigste Standbein von Facebook. Jetzt will der Zuckerberg-Konzern sein Audience Network zum allgemeinen Adserver ausbauen und auch Nicht-Mitgliedern personalisierte Werbung ausspielen.
Dem aufmerksamen Facebook-User wird heute eine Neuerung auf der Startseite des Sozialen Netzwerks aufgefallen sein: ein Hinweis auf Cookies. Und das obwohl Facebook doch so gerne davon spricht, wie schlecht Cookies und wie toll sein Werbenetzwerk Atlas ist.
Aber es gibt noch mehr vom Zuckerberg-Imperium zu vermelden, das wie sollte es anders sein, natürlich auch mit Werbung zu tun hat. Facebook entwickelt sich immer mehr zum Werbenetzwerk und Adserver. Und will deshalb auch Nicht-Mitgliedern in Zukunft personalisierte Werbung mithilfe den noch vor kurzem so gescholtenen Cookies ausspielen. Das funktioniert über eine Erweiterung des Facebook Audience Networks, das vor zwei Jahren eingeführt wurde. Bisher zeigte es nur Mitgliedern Werbung auf Basis des Surf-Verhaltens auch auf anderen Seiten als Facebook an.
"Heute erweitern wir Audience Network, so dass Websitebetreiber und Entwickler jedem Einzelnen bessere Werbung zeigen können, einschliesslich denjenigen, die Facebook nicht nutzen oder nicht eingeloggt sind", so Andrew Bosworth, VP, Ads and Business Platform, in einem Blogpost von Donnerstag Nachmittag.
Neuerung soll nur Positives bringen
Die Neuerung soll natürlich nur Positives für den gesamten Markt haben: Der Nutzer sieht nur noch Werbung, die den strengen Facebook-Kriterien entspricht, Website-Betreiber verlieren keine User durch lange Ladezeiten aufgrund von überladenen Display-Ads und die Werbungtreibenden profitieren natürlich sowieso. Wer sollte personalisierte Werbung auch besser beherrschen als Facebook? Alleine durch Social-Plug-ins stehen dem Konzern unzählige Daten auch von Nicht-Mitgliedern zur Verfügung.
Facebook generiert sich als Vorreiter für eine bessere Werbewelt. Dazu gehört seit heute auch, dass Mitglieder die Werbung ausserhalb von Facebook, die auf ihren Werbeeinstellungen basiert, ablehnen können.
"Obwohl heute bereits mehr als einhundert Unternehmen interessenbasierte Werbung auf Websites und Apps präsentieren, bieten wir ein besseres Erlebnis, weil wir uns über die Integrität von Facebook-Werbung Gedanken machen", so Bosworth. Doch momentan sieht es so aus als würde sich das grösste Soziale Netzwerk der Welt nur noch Gedanken über Werbung und Monetarisierung der Plattform machen. Dass eine Konsequenz davon der Rückgang persönlicher Posts ist, sollte die klugen Köpfe in Palo Alto eigentlich nicht mehr wundern.