Test in Indien
07.07.2016, 11:52 Uhr
Facebook testet Video Downloads für den Offline-Konsum
Facebook will auch Nutzern in Entwicklungsländern den Zugang zu Videos in sozialen Netzwerken verschaffen. Allerdings beschränkt sich der Service auf Facebooks eigene App.
Facebook verfolgt schon seit geraumer Zeit die Mission, auch Usern in Afrika und Indien einen Zugang zum Web zu ermöglichen. Nun geht Facebook dabei einen weiteren Schritt - im Bereich Video Downloads. Denn vielen Usern in Entwicklungsländern ist es aufgrund der grossen Datenmengen und langsamen Internetverbindungen nicht möglich, Videos auf sozialen Netzwerken zu konsumieren.
Ab dem 11. Juli plant Facebook mit einer ausgewählten Gruppe von Usern aus Indien den Zugang zu solchen Social Videos zu testen. Während sich die Nutzer im WLAN befinden, können sie dann Clips über die Facebook App herunterladen und sowohl online als auch später offline abspielen - ohne dafür extra Datenvolumen zu verbrauchen, berichtet Techcrunch.
Facebook bewirbt die neue Entwicklung als einen Gewinn für Publisher, die damit viele neue Nutzer erreichen können. Anscheinend glaubt das soziale Netzwerk die Publisher etwas besänftigen zu müssen: Vor wenigen Tagen ist bekannt geworden, dass Facebook seinen Algorithmus dahingehend verändert, dass wieder Beiträge von Freunden und Familie prominenter platziert werden.
Nutzung nur innerhalb der Facebook App
Damit durch die Möglichkeit der Video Downloads keine Gefahr für Piraterie besteht, soll die Funktion nur innerhalb der Facebook App möglich sein. Allerdings ist diese Einschränkung mal wieder ein schlauer Schachzug von Facebook. Denn somit verhindert das soziale Netzwerk, dass User Dienste anderer Anbieter nutzen.
Publisher können im Gegensatz zu privaten Usern den Download ihrer Videos verbieten. Facebook erklärte diese Option am Ende einer E-Mail, die das Zuckerberg-Unternehmen an Media Publisher versendete.
Facebook für alle
2015 brachte Facebook mit Facebook Lite eine abgespeckte Version seiner App auf den Markt, die auch dort funktioniert, wo das mobile Internet auf langsamen Verbindungen beruht und die Nutzer nur einfache Endgeräte zur Verfügung haben.
Mit seinem Dienst Free Basic übernimmt Facebook zudem noch die Kosten für den Zugang zum Internet. Hierfür kooperiert das Zuckerberg-Imperium mit diversen Mobilfunkanbietern. Aber zu welchem Preis? Die Nutzer müssen für das Internet kein Geld ausgeben, sie bezahlen auf andere Art. Facebook stellt zwar kostenloses Internet zur Verfügung, gewährt aber hauptsächlich Zugang zu ausgewählten Seiten - insbesondere zu Diensten von Facebook. So kann der Social-Media-Riese sicherstellen, dass die User nur die gewünschten Inhalte konsumieren.
Und genauso verfährt Facebook auch mit seinem neuen Angebot, dass bald den Zugang zu Social Videos gewähren soll.