Angebot für Video-Chats: Facebook launcht "Messenger Rooms"

Auch andere Player mussten handeln

Das unerwartete Wachstum von Zoom in der Corona-Krise zwang auch andere Player zum Handeln. So besserte Google seinen Videochat-Dienst Meets unter anderem mit einer Ansicht nach, bei der man alle Teilnehmer gleichzeitig sehen kann. Der Telekommunikationsriese Verizon übernahm den Zoom-Rivalen Bluejeans, den unter anderem Disney und auch Facebook für ihre Videokonferenzen verwendeten. Die Zoom-Aktie schloss nach der Facebook-Ankündigung am Freitag mit einem Minus von sechs Prozent.
Das Online-Netzwerk habe an dem neuen Videochat-Angebot rund ein Jahr gearbeitet, sagte Facebook-Manager Stephane Taine. Zugleich schrieb die "New York Times", Gründer und Chef Mark Zuckerberg habe nach dem Aufstieg von Zoom mehr Tempo bei allen Videoprojekten im Haus angeordnet.

Übernahme aufstrebender Konkurrenten

Facebook ist bekannt dafür, aufstrebende Konkurrenten zu kaufen, wie das bei Instagram und WhatsApp der Fall war, oder zu kopieren. Letzteres passierte mit der sogenannten Stories-Funktion von Snapchat. Facebook baute die Möglichkeit, Bilder und Videos für einen Tag mit Freunden zu teilen, in alle seine Apps ein und verpasste damit dem Wachstum von Snapchat einen deutlichen Dämpfer.
Facebook versichert, dass Daten aus den Rooms-Videochats nicht für personalisierte Werbung verwendet werden. Zugleich sollen Nutzern Chaträume ihrer Facebook-Freunde angezeigt werden, an denen sie interessiert sein könnten.
Facebook kündigte am Freitag auch eine Videochat-Funktion für seine Flirt-Plattform "in den kommenden Monaten" an. Facebook Dating sollte im Februar auch in Europa starten, der Termin war aber nach Bedenken von Datenschützern verschoben worden.




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