Tim Berners-Lee
25.11.2019, 17:20 Uhr
25.11.2019, 17:20 Uhr
Vertrag zur Rettung des Internets offiziell veröffentlicht
Tim Berners-Lee hat seinen Vertrag zur Rettung des Internets offiziell vorgestellt. Darin enthalten sind neun Grundprinzipien, die das Netz zu einer positiven Macht umgestalten soll. Rückendeckung kommt von Unternehmen wie Facebook, Google und Microsoft.
Das Internet ist kaputt! Dieser Meinung ist zumindest der als Vater des World Wide Webs geltende Tim Berners-Lee. Der Brite arbeitet seit Jahren an einer Möglichkeit, seine Erfindung zu retten.
Zu diesem Zweck hat er einen Vertrag ausgearbeitet. Die Existenz des Schriftwerks ist seit geraumer Zeit bekannt. Offiziell vorgestellt wurde es allerdings erst jetzt anlässlich des Internet Governance Forums in Berlin, wie CNBS berichtet.
Das Schriftwerk gliedert sich in neun Kernpunkte mit insgesamt 76 Unterpunkten auf, wie CNBC schreibt. In einem vorab geführten Interview mit dem Portal habe Adrian Lovett, CEO der von Berners-Lee gegründeten Non-Profit-Organisation World Wide Web Foundation jedoch darauf hingewiesen, dass nicht alle Punkte für jede Organisation relevant seien.
Im Vertrag enthalten sind beispielsweise Regeln zum korrekten Umgang mit den Daten der Nutzer. Ausserdem sollen Regierungen damit in die Pflicht genommen werden, wirklich jedem Menschen den Zugang zum Internet zu ermöglichen.
Vertrag stellt Blaupause dar
Berners-Lee sieht in dem Vertrag eine Art Blaupause für Regierungen, Bürger und Unternehmen. Diese sollen daraus einen eigenen Leitfaden ableiten, wie das Internet wieder zu etwas Gutem für alle gemacht werfen kann.
Dass seine Pläne durchaus Gehör finden, zeigt die Rückendeckung von namhaften Unternehmen wie Facebook, Google und Microsoft. Auch DuckDuckGo, Reddit, GitHub sowie Reporter ohne Grenzen haben ihr Mitwirken signalisiert.
Dass das Internet nicht nur aufgrund von Entwicklungen wie dem Darknet an vielen Ecken und Kanten krankt, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Ob sich jedoch alle Organisationen und Regierungen an Berners-Lee Vertrag halten, ist fraglich. Allerdings hat der Mann mit der Entwicklung des Webs seinerzeit auch eine bis dahin undenkbare Erfindung auf den Weg gebracht. Vielleicht gelingt es ihm nun auch, das Unmögliche möglich zu machen.