Oath: Ein Haus, viele Marken
Medienmarken und Adserving-Technologie
Oath teilt die unterschiedlichen Aktivitäten in vier Geschäftsbereiche:
- Content-Marken wie Huffington Post, die Yahoo-Portale und Techcrunch
- Kommunikationstools und "Utilities" wie die AOL- und Yahoo-Mail-Lösungen und Yahoo Wetter
- Communities wie das Bildernetzwerk Flickr und die Blog-Plattform Tumblr
- Anzeigen- und Distributionstechnologie wie One by AOL, Convertro oder Brightroll
Als "House of Brands" bezeichnet Markus Frank die Marke Oath. Die bei Konsumenten bekannten Marken werden bestehen bleiben, Oath agiert im Hintergrund. "Die Einzelmarken werden individuell positioniert", betont Frank. Caroline Campbell, Senior Vice President Brand & Communications bei AOL, hatte im April, erklärt, dass es eine Kernaufgabe sein werde, in das Wachstum der Marken zu investieren.
Das ambitionierte Ziel von Oath ist, neben den beiden dominierenden digitalen Werbemächten Google und Facebook ein weiterer grosser Player zu werden. Das setzt Reichweite voraus. Heute erreicht Oath mit allen Angeboten rund 1,2 Milliarden Nutzer weltweit. Bis 2020 sollen global zwei Milliarden Nutzer mit den verschiedenen Angeboten von Oath Kontakt haben. Zum Vergleich: Das soziale Netzwerk Facebook hat laut eigenen Angaben weltweit bereits über zwei Milliarden aktive Nutzer pro Monat.
In Deutschland erreichen die AOL-, Yahoo- und Microsoft-Angebote, die Oath vermarktet, laut Unternehmensangaben rund 41 Millionen Unique Visitors. Am Vermarkterranking der Agof wird Oath nicht teilnehmen. Über die Login-Daten der Yahoo- und AOL-Mail-Konten sowie die Datenpunkte der Microsoft-ID stehen Oath viele Daten-Sets für Targeting zur Verfügung. Die mobile Reichweite des AOL-, Yahoo- und Microsoft-Inventars beträgt 17,8 Millionen Unique Visitors. Darin sind die Reichweiten von Millennial Media und der Werbeplattform für In-App-Werbung, Flurry, nicht enthalten.
Redundanzen bei Werbetechnologien
Zum Portfolio von Oath gehören auch Adserving-Technologien für Advertiser und Publisher. AOL bietet sie unter der Bezeichnung "One by AOL" an. Mit dem Yahoo-Kauf kamen weitere Ad-Technologien hinzu. Da es nun in einigen Segmenten Redundanzen gibt, zum Beispiel im Bereich Video-Adserving mit Brightroll, muss die Dachmarke Oath entscheiden, welche Technologie weiterentwickelt wird. Vorerst bleibt der Name "One by AOL" bestehen. "Erst wenn sich die Plattformen durch die Weiterentwicklung deutlich unterscheiden, wird es zu gegebener Zeit ein Rebranding geben", meint Frank.
Deutschland ist das Land, in dem die Zusammenführung von Yahoo und AOL am weitesten fortgeschritten sei, berichtet Frank: "In den Büros in Köln, Frankfurt und München haben die Teams fusioniert." Die Account-Teams bieten Werbungtreibenden und Agenturen Zugang zum Portfolio von Oath über einen Ansprechpartner. In den nächsten Monaten werden die Tools zusammengelegt.