Magic Pocket
15.03.2016, 14:49 Uhr
Dropbox setzt auf eigene Cloud-Infrastruktur
Der Speicherdienst Dropbox hat eine gigantische eigene Infrastruktur aufgebaut. Mehr als 90 Prozent der Daten liegen nun in eigenen Rechenzentren. Auf die Dienste von AWS verzichte das Unternehmen deswegen nun weitgehend.
Jahrelang hatte Dropbox vor allem auf die Dienste der Amazon-Tochter AWS (Amazon Web Services) gesetzt, um die Daten der Kunden in der Cloud zu speichern. Seit der Gründung des Online-Speicherdienstes im Jahr 2008 ist die Summe der von Dropbox verwalteten Daten nach Angaben des Unternehmens auf 500 Petabyte gestiegen – das entspricht einer 5 mit 17 angehängten Nullen.
90 Prozent dieser Daten befinden sich laut Dropbox mittlerweile auf eigenen Servern und nicht mehr bei Amazon S3. Die dafür benötigte Infrastruktur habe man seit Mitte 2014 sukzessive im Rahmen des Projekts „Magic Pocket“ aufgebaut. Mittlerweile betreibe das Unternehmen drei eigene Datenzentren, die mit einem Highspeed-Netzwerk verbunden sind, das in der Spitze mehr als ein halbes Terabit/s übertragen könne.
Lokal seien die Daten verschlüsselt. Die Verfügbarkeit betrage 99,99 Prozent und die jährliche Data Durability (Dauerhaftigkeit) sogar mehr als 99,9999999999 Prozent. Die Anforderungen an die Systeme seien so hoch gewesen, das man praktisch alles habe selbst entwickeln müssen. Zur Verfügung stehende Anwendungen aus der Open-Source-Szene seien nicht skalierbar genug gewesen.
Dropbox kündigte an, weiterhin Kunde bei AWS bleiben zu wollen. So soll die noch für dieses Jahr geplante Speicherung von Daten hiesiger Business-Kunden in einem deutschen Rechenzentrum zusammen mit der Amazon-Tochter erfolgen.