06.05.2009, 00:00 Uhr
Jugendschutz im App Store
Apple gerät immer wieder durch rätselhafte Ablehnungen im App Store in die Kritik. Mit iPhone OS 3.0 könnte sich das ändern. Wer in den App Store will, der braucht dazu Apples Segen doch den bekommt nicht jeder. In den Geschäftsbedingungen wird etwa festgehalten, dass anstössige Inhalte nicht erlaubt seien. So weit, so gut. Nur: was sind anstössige Inhalte und wer bestimmt das? Bislang hat diese Regel zu zum Teil seltsamen Ablehnungen geführt. So wurde etwa ein Programm namens Newspaper abgelehnt, weil es angeblich anstössige Inhalte biete. Dumm nur, dass das Programm überhaupt keine eigenen Inhalte besitzt, sondern lediglich auf im Web frei verfügbare Zeitungen zugreift. Darunter auch auf das englische Boulevard-Blatt Sun, das mit den üblichen Nackedeis nicht geizt.
Mit der gleichen Argumentation müsste Apple etwa Safari auf dem iPhone ablehnen, schliesslich kann man mit dem Browser ebenfalls auf anstössige Inhalte zugreifen. Ein anderes Beispiel ist Nine Inch Nails: Access, ein Programm der Gruppe Nine Inch Nails für ihre Fans. Das Programm gibt es im App Store, doch ein Update wurde nun verweigert, weil damit angeblich anstössige Inhalte zugänglich sein sollen. Da Apple sich darüber ausschweigt, was genau den Unwillen in Cupertino ausgelöst hat, kann man nur raten, dass vermutlich ein Songtext zu deutlich war. Der Witz an der Sache: im iTunes Store sind die Alben von Nine Inch Nails problemlos zu bekommen.
Mit iPhone OS 3.0 könnte sich das Problem allerdings in Luft auflösen. Denn dort soll der App Store in die Reihe der Programme aufgenommen werden, die Eltern durch einen Zugangssperre vor ihren neugierigen Sprösslingen verbergen können. Bislang kann man auf dem iPhone unter Einstellungen > Allgemein > Einschränkungen lediglich den Zugriff auf als explizit gekennzeichnete Inhalte des iPod, Safari, YouTube, iTunes Store und die Kamera mit einem Schutzcode versehen. Ausserdem lässt sich die Installation neuer Software unterbinden. Inzwischen ist Newspaper zwar im App Store zu haben, aber es wäre ein logischer und richtiger Schritt, wenn Apple den App Store mit in die Liste der Einschränkungen aufnehmen würde. (ph/appco)