Workshop
12.09.2018, 08:19 Uhr
Ein neuer Prozessor – der Einbau von A bis Z
Das Auswechseln eines Prozessorchips kann bezüglich Tempo Wunder wirken. Was es dazu braucht und wie man ihn einbaut, erfahren Sie hier.
Der Austausch eines Prozessors (CPU) ist das Computeräquivalent einer Herztransplantation. Glücklicherweise ist der Vorgang ein gutes Stück einfacher und weniger riskant. Mit einer guten Vorbereitung und ein bisschen Sorgfalt geht alles fast von allein und hoffentlich ohne rauchende Komponenten. Bei der Vorbereitung zählt besonders die Recherche: Nicht jede CPU lässt sich auf jedes Mainboard aufsetzen. Ein Mainboard ist jeweils mit einem Sockel ausgerüstet. Mit diesem Sockel muss der Prozessor zwingend kompatibel sein, sonst klappt der Einbau nicht. Finden Sie daher unbedingt vorgängig heraus, welchen Sockel Ihr Mainboard verwendet. Dafür benützen Sie am einfachsten das Freeware-Tool CPU-Z. Dieses laden Sie unter der Webadresse cpuid.com herunter. Gleich im ersten Fenster des Tools sehen Sie den Sockel in der dritten Zeile (neben Package).
Turbolader für den PC
Danach brauchen Sie eine neue, passende CPU. Hier haben Sie die Auswahl zwischen Prozessoren von AMD und Intel. Empfehlenswert sind beide. Ausserdem benötigen Sie eine Wärmeleitpaste. Sowohl Prozessor als auch Wärmeleitpaste erhalten Sie im Fachhandel.
Zum Verteilen der Wärmeleitpaste verwenden Sie einen Spachtel oder ein dünnes Stück Plastik, ähnlich wie bei Flüssigleim. Es eignen sich zum Beispiel Gitarrenplektren, Ecken alter Kreditkarten oder Stücke von Plastikverpackungen. Achten Sie einfach darauf, dass Sie keine allzu scharfen Ecken und Kanten einsetzen, da diese das Risiko von Schäden erhöhen. Wie bei allen Arbeiten am Innern eines PCs gilt: Vermeiden Sie elektrostatische Aufladungen. Dafür können Sie sich regelmässig erden, beispielsweise an einem Heizungsradiator oder ein spezielles Erdungsarmband kaufen. So vermeiden Sie Schäden an der Hardware und unangenehme Stromschläge zugleich. Noch wichtiger: Um lebensgefährliche Stromschläge zu verhindern, trennen Sie den PC vom Stromnetz und stellen den Hauptschalter der PC-Stromversorgung auf null. Eine weitere nützliche Hilfe ist ein Smartphone. Machen Sie damit Fotos der Arbeitsschritte beim Ausbauen des alten Prozessors. So können Sie beim Einbau die vorherigen Ausbauschritte nachvollziehen und müssen im Prinzip nur alles rückwärts wiederholen.