Maus und Tastatur: Welche Geräte sind die besten für mich?
Die Tastatur
Ob man die Tastatur als Kunstwerk der Mechanik sieht oder einfach als Notwendigkeit, sie ist unweigerlich ein elementarer Teil eines jeden PCs. Wer schon einmal einen längeren Text auf einem Tablet-Folio geschrieben hat, weiss, wie wichtig angenehme Tasten sind.
Kabel oder nicht?
Bei der Tastatur ist die Kabelfrage weniger wichtig als bei der Maus. Denn meistens bleibt die Tastatur mehr oder weniger stationär. Die zwei Hauptvorteile einer kabellosen Tastatur liegen also in der Ästhetik und in einer etwas besseren Flexibilität, beispielsweise beim Wechseln des Arbeitsplatzes. Im Gegenzug dazu benötigt eine Tastatur mit Kabel keine Batterie, was durchaus seinen Reiz hat.
Das Layout
Eines der kompliziertesten Themen bei Tastaturen ist das Layout. Gerade in der kleinen Schweiz erhält man nicht alle Tastaturen im hiesigen Layout, Bild 3. Das kann ein Problem sein, muss aber nicht. Wichtig ist vor allem, dass man versteht, wie Tastaturlayouts funktionieren und wie man damit arbeiten kann. Ein häufiger Irrglaube ist, dass eine Tastatur dem PC ein Zeichen sendet und dieser das Zeichen dann darstellt. Also: Drückt man auf der Tastatur ein «q», sendet die Tastatur dem PC den Befehl «Schreib ein q». Das stimmt so nicht. Vielmehr sendet die Tastatur den Befehl «Aktiviere die zweite Taste von links in der dritten Reihe von oben». Was damit geschrieben wird, ist der Tastatur egal. Das entscheidet die Einstellung des Betriebssystems, wo Sie das Tastaturlayout frei wählen können. Sofern Sie Ihr bevorzugtes Layout gut kennen, ist es im Prinzip egal, welche Zeichen auf Ihrer Tastatur aufgedruckt sind. Nehmen wir als Beispiel eine französische Tastatur. Diese verwendet das AZERTY-System. Der erste Buchstabe oben links ist also ein «A». Ist unser Tastaturlayout im Betriebssystem aber noch auf «Deutsch (Schweiz)» eingestellt, erscheint trotzdem ein «Q». Sie können also problemlos eine fremdsprachige Tastatur im gewohnten Layout verwenden, sofern die aufgedruckten Symbole Sie nicht verwirren und Sie das Schweizer Layout auswendig kennen. Umgekehrt können Sie natürlich auch eine Schweizer Tastatur im beliebten US-Layout verwenden.
Grösse und Format
Die meisten Desktop-Nutzer werden eine Tastatur im Vollformat verwenden. Das heisst: mit Nummernblock, Funktions- und F-Tasten. Bei kleineren Laptops sind häufig kompaktere Varianten im Einsatz. Diese sind ebenfalls beliebt bei kompetitiven Gamern, die kaum Spezialtasten benötigen und die Maus in Sachen Platz priorisieren. Übliche weitere Tastaturgrössen sind Tenkey-less (TKL), also ohne Nummernblock, Bild 4-1. Kompakt heisst meistens ohne Nummernblock und ohne Funktionstasten (Insert, Home, End etc.). Manchmal, besonders bei Laptops, werden die Funktionstasten als kleinere Tasten in den Rest der Tastatur integriert. Seltener sind ultrakompakte Tastaturen, die sogar die F-Reihen und gewisse andere Tasten weglassen. Diese Modelle sind meistens nur in ganz speziellen Bereichen im Einsatz und werden selten als Alltagstastatur verwendet.
Keyswitches
Über Keyswitches könnte man problemlos einen eigenen Artikel schreiben, wahrscheinlich sogar ein längeres Buch. Bleiben wir also bei den Basics. Keyswitches sind die Teile direkt unter den Plastikkuppen (Keycaps) der Tasten, die wir mit den Fingern drücken. Sie sind dafür verantwortlich, wie sich die gedrückte Taste anfühlt. Wie stark man drücken muss, wie weit man drücken muss, ob die Taste klickt oder nicht. Die häufigsten Keyswitch-Typen sind Membran, Dome-switch, Scissor-switch und Mechanisch. Membrantastaturen werden an PCs praktisch nicht verwendet, sondern sind häufig bei Taschenrechnern oder ähnlichen Eingabegeräten im Einsatz. Dome-switch-Tastaturen verwenden in den meisten Fällen eine Plastikkuppe, die durch den Fingerdruck eingedrückt wird und so auf den Stromkreis trifft. Die meisten heutzutage erhältlichen Tastaturen verwenden die Dome-switch-Technologie. Bei Scissor-switch-Tastaturen werden neben der Plastikkuppe ein paar scherenförmig angeordnete Plastikstücke angebracht, welche die Taste nach dem Drücken wieder nach oben bringen. Das ermöglicht kürzere Anschläge, da die Plastikkuppe nicht mehr alleine für das Hochschnellen zuständig ist.
Kein Wunder, ist diese Art von Tastatur vor allem bei dünnen Laptops beliebt. Die Königsklasse der Tastatur ist die mechanische Tastatur. Hier gibt es keine Plastikkuppen oder Membranschichten. Stattdessen hat jede Taste ein eigenes Gehäuse mit Springfeder und einem Stamm, der verschiedene Druckgefühle anbieten kann. Vielschreiber und Gamer schwören auf das taktile Gefühl mechanischer Tastaturen und wer schon einmal eine verwendet hat, weiss das in der Regel zu bestätigen. Aber Achtung: Die Unterschiede zwischen mechanischen Keyswitches sind gross und nicht jeder Keyswitch passt für jeden Nutzer. Was auch nicht unterschätzt werden darf: Mechanische Tastaturen sind teilweise sehr laut, das kann beispielsweise in Grossraumbüros stören, wenn viel getippt wird.
Kaufempfehlung
Vielschreiber – tun Sie sich einen Gefallen und kaufen Sie sich eine mechanische Tastatur. Das Upgrade lohnt sich. Probieren Sie aber auf jeden Fall vorgängig die verschiedenen Keyswitch-Typen aus, damit Sie sicher die passenden Switches erwischen. Für Gamer gilt dasselbe, mit dem Zusatz: Gute Switches sind wichtiger und wertvoller als blinkende Lichter und Extras. Es gibt im Handel zu viele spektakuläre Tastaturen mit schlechten Dome-switches, die mehr kosten als unauffällige Tastaturen mit hochwertigen mechanischen Switches. Falls Sie eher wenig schreiben, achten Sie vor allem auf ein angenehmes Druckgefühl. Die Druckstärke sollte hier unbedingt passen, ansonsten machen Sie nicht nur mehr Fehler, sondern werden auch schneller müde.