Aufrüstung fürs Heimkino
03.04.2019, 10:13 Uhr
Streaming-Boxen machen jeden Fernseher zum Smart-TV
Das Streamen von Musik hat nicht nur das Hören von CDs, sondern längst auch etwa das Abspielen von MP3s überrundet. Das gleiche Bild ergibt sich bei Videos oder Filmen. Doch was tun, wenn der Fernseher nicht smart ist oder gewünschte Dienste nicht unterstützt?
Streaming ist längst nicht mehr nur ein notwendiges Übel, um auf Mobilgeräten unterwegs Musik zu hören oder Videos zu schauen. Es ist auch in den Wohnzimmern angekommen und läuft dem herkömmlichen Fernsehen den Rang ab.
Denn Smart-TVs können die Fernsehprogramme jederzeit aus Mediatheken wiedergeben oder Filme und Serien à la carte von diversen Diensten abrufen. Gleiches gilt für sogenannte Streaming-Boxen, -Sticks oder -Puks, die oft noch mehr bieten als Smart-TVs. Sie bringen ältere TVs ins Streaming-Zeitalter und können die Anlage mit Musik füttern.
Abhängige Empfangsboxen
Verwirrend kann dabei sein, dass grosse Internet- und IT-Konzerne eigene Empfangsboxen verkaufen, die eng mit dem jeweiligen Angebot verknüpft sind. Das sind etwa Amazon mit Fire TV als Stick oder Box, Apple mit der Apple-TV-Box oder Google mit seinen Chromecast-Puks, Youtube und den Play-Diensten. Daneben gibt es zahlreiche Hersteller von Android-Streamingboxen, auf denen sich die entsprechenden Apps installieren lassen.
«Wirklich wichtig sind vor allem die Player von Amazon mit Fire TV, von Apple mit Apple TV und jetzt auch der Streaming-Stick von Sky», meint Andreas Nolde vom Fachmagazin «Chip.de». «Die vielen Player auf Android-Basis wie von Shield oder Xiaomi fristen eher ein Schattendasein. Sie haben ausserdem das Problem, dass nicht alle Streaming-Anbieter unterstützt werden.»
Wahl des Anbieters
Vor einem Kauf sollten Verbraucher also überlegen, welche Anbieter und Dienste sie unbedingt benötigen. Dann prüfen sie, ob diese auf der Wunschbox vertreten sind oder sich zumindest nachinstallieren lassen. Populäre Angebote wie Youtube, Netflix oder die Mediatheken und Live-TV-Streams von Fernsehsendern sind Nolde zufolge bei den meisten Streamingboxen präsent.
Moritz Jäger vom Technikportal «Techstage.de» empfiehlt Durchschnittsnutzern ebenfalls zu allererst die Geräte von Apple TV, Chromecast oder Fire TV. «Das liegt unter anderem am einfachen Einrichten der Boxen.» Nvidias Shield sei ebenfalls ziemlich gut, koste aber deutlich mehr und habe eher Spiele-Fans im Fokus. «Die anderen sind nett, aber meist mit mehr Konfigurationsaufwand verbunden.» Solche Android-Lösungen würden interessant, wenn man Filme und Musik im Heimnetzwerk abgelegt hat und abspielen möchte.