Umfrageergebnisse
18.03.2015, 07:11 Uhr
Nachfrage nach Apple Watch ist mässig
Grosse Erwartungen ruhen auf der Apple Watch. Doch Umfragen zeigen, dass das Interesse an der teuren Smartwatch verhalten ist. Zwei Drittel aller Kunden wollen sie laut Umfragen nicht.
Bislang durfte Apple-Chef Tim Cook auf seinen Präsentationen nur Produkte zeigen, deren Vorläufer unter seinem Vorgänger Steve Jobs entwickelt wurden und bereits weltweit erfolgreich waren. Die Apple Watch, die Cook am 9. März in allen Details vorstellte, ist das erste komplett neuartige Produkt der Ära Cook - und sie könnte sich zu einem Flop entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen unabhängige Umfragen der amerikanischen Nachrichtenagentur Reuters und des Marktforschungsunternehmens Survata.
Sowohl die Reuters- als auch die Survata-Umfrage liefen nach der Apple-Präsentation am 9. März, und beide zeigen ähnliche Ergebnisse: Bei Reuters gaben 47,5 Prozent der Befragten an, definitiv kein Interesse an der teuren Uhr aus Cupertinio zu haben, bei weiteren 22,1 Prozent war das Interesse nicht sehr stark ausgeprägt. Sehr starkes Interesse an der Uhr zeigten weniger als zwei Prozent der Befragten. Bei Survata sehen die Zahlen noch schlechter aus: 77 Prozent der Befragten gaben an, die Uhr nicht kaufen zu wollen, nur drei Prozent der 1.000 Umfrageteilnehmer hatten eine sichere Kaufabsicht.
Haupt-Hinderungsgrund für die Kunden ist offenbar der hohe Preis der Apple-Watch. Das Einstiegsmodell mit Alugehäuse und Kunststoffarmband soll 399 Euro kosten. Zum Vergleich: Die LG G-Watch R, eine klassisch gehaltene Smartwatch für Android-Handys mit Metallgehäuse ist derzeit für knapp über 200 Euro zu haben. Will man seine Apple Watch etwas schicker haben, wird sie sehr schnell sehr teuer: Das Herrenmodell in Edelstahl mit Stahl-Gliederarmband hat eine unverbindliche Preisempfehlung von 1149 Euro. Den Gipfel markiert die Apple Watch Edition aus 18 Karat Roségold mit Lederarmband für schlanke 18.000 Euro.
Budget-Variante aus Plastik zu Weihnachten?
Angeblich, so melden unbestätigte Quellen, soll Apple auf die verhaltene Nachfrage bereits reagiert und bei den Lieferanten statt der ursprünglich geplanten sechs Millionen nur drei Millionen Stück bestellt haben. Ebenso unbestätigt ist das Gerücht, das Analyst Ming-Chi Kuo von KGI Securities verbreitet. Er rechnet zum Weihnachtsgeschäft 2015 mit drei weiteren Apple-Watch-Versionen, die sich im Gehäusematerial von den bestehenden Modellen (Alu, Edelstahl, Gold) unterscheiden. Darunter könnte eine Budget-Variante aus Plastik sein - Plastik-Armbänder gibt es bereits. Denkbar wären aber auch noch hochwertigere Materialien wie Keramik oder Titan.
Daneben kümmert sich Apple angeblich intensiv um Geräte mit grösseren Monitoren. Nach einem Bericht des Wall Street Journal plant Cupertino eine Offensive mit Apple TV, um TV-Streamingdiensten wie Netflix die Stirn zu bieten. Der Service soll demnach 25 Kanäle umfassen, auf der Apple-TV-Box, dem iPhone und dem iPad laufen und könnte im Herbst 2015 starten.