Multiroom-Soundsysteme: Trends und Technik

Eine Steckdose – mehr braucht es nicht

War in den Anfangszeiten noch eine separate Bridge erforderlich, die an den Router angeschlossen ein eigenes Funknetz zwischen den einzelnen Lautsprechern aufspannte, so sind die meisten aktuellen Geräte auch solo einsetzbar, manche können sogar als WLAN-Repeater genutzt werden.
Kennzeichen aller Multiroom-Systeme ist die Möglichkeit, auf jeden einzelnen Speaker unterschiedliche Musik zu schicken, beispielsweise im Wohnzimmer und im Schlafzimmer. Auch das Verbinden von zwei Geräten zu einem Stereo-Paar oder gar die Erstellung eines 5.1-Surround-Setups sind möglich.
Auf der Consumer Elec­tronics Show (CES) 2015 zeigte der Hersteller Supertooth zwar ein neues Soundsystem mit dem Namen „Multiroom“, das auf Bluetooth basiert, ­allerdings ist damit kein ­echtes Multiroom möglich.
Das Smartphone verbindet sich mit dem Basis-Lautsprecher, der wiederum leitet die Musik dann über ein proprietäres Funksignal an die anderen Speaker weiter. Diese können zwar in unterschiedlichen Räumen stehen, es lässt sich aber immer nur dieselbe Musik auf allen Boxen wiedergeben.
Dafür soll das System mit einem günstigen Preis punkten: 299 US-Dollar kostet ein Dreierset, mit fünf Boxen sind es 480 US-Dollar. Und damit sind wir auch bei einem der wesentlichen Punkte, weshalb Multiroom-Systeme noch keine absolute Massenware sind.
Der Einstieg bei Sonos kostet mit dem Play 1 rund 200 Euro
Der kleinste Lautsprecher von Sonos, der Play 1, schlägt bereits mit stolzen 199 Euro zu Buche, wohlgemerkt für einen Mono-Lautsprecher. Auch bei der Konkurrenz werden ähnliche Preise aufgerufen – dennoch vermelden die Hersteller steigende Stückzahlen.
Hielten sich die Innovationssprünge bei den Herstellern mangels Konkurrenzkampf in den vergangenen Jahren noch in Grenzen, so versuchen die Entwickler mittlerweile mit zusätzlichen Features ihre Produkte von der Konkurrenz abzuheben.
LG beispielsweise zeigte auf der CES Lautsprecher, die automatisch mit der Wiedergabe von Musik beginnen, wenn ein Gerät in Reichweite kommt. Samsung setzt bei den neuen WAM-Lautsprechern auf einen aussergewöhnlichen Formfaktor, ähnlich wie Bowers & Wilkins.
Jes Mosgaard, Chefentwickler beim dänischen Hersteller Libratone, prophezeite für die nahe Zukunft Lautsprecher, die nicht nur auf Sprachkommandos reagieren, sondern gleichzeitig auch erkennen, von welchem User diese kommen, und entsprechend die Playlisten oder Songs bereitstellen.
Preislich wird sich – auch durch kommende Innovationen – wohl eher wenig tun, Multiroom-Systeme werden auch in Zukunft im mittleren bis oberen Segment zu finden sein.




Das könnte Sie auch interessieren