Flach, gekrümmt oder gleich OLED
16.07.2023, 15:11 Uhr
Samsung mit Mega-Monitor-Event in Zürich
Gamer-Herz, was willst du mehr: Am Zürcher Presseanlass von Samsung stellte der südkoreanische Multikonzern sein neues Monitorportfolio für das zweite Halbjahr 2023 vor. Online PC war vor Ort und zeigt die neuen Modelllinien.
Klar! Gehts um IT-Produkte, kann Samsung oft aus dem Vollen schöpfen: sei es bei den Smartphones, Smart-TVs, In-ear-Kopfhörern, diversen Smart-Home-Produkten oder eben auch, wie am 12. Juli geschehen, bei Monitoren. Denn an diesem Datum hat Samsung den Schweizer Redaktionen seine Pforten in der Giesshübelstrasse 30 geöffnet und ihre neuen Displays präsentiert. Im Mittelpunkt standen die Bildschirmlinien Viewfinity S9, Odyssey OLED G9 und G8 sowie die Smart-Monitor-Variante M8. Durch das Programm führte dabei Ralph Weber, Samsung Produkt Manager für Monitore und Hospitality TVs. Er machte in seiner Präsentation von Anfang an klar, dass Samsung «sehr breit aufgestellt ist und im Monitorsektor besonders auf Multimedia und Gaming fokussiert.»
Samsung Monitore: für Gamer, Content-Creator und Allrounder
Auf seiner Agenda standen vor allem die beiden QD-OLED-Modelle G8 und G9 sowie das brandneue 5K-Modell Viewfinity S9, das sich, so Weber, verstärkt an Content-Creators und YouTuber richtet. Weber wies mehrfach darauf hin, dass Samsung bereits jahrelang aktiv im Monitormarkt ist: Seit den Anfängen im Jahr 2015 hat man dabei seine Position sukzessive ausgebaut. Ab 2017 folgten Gaming-Displays. Nun, 2023, will der südkoreanische Multimediaspezialist mit OLED- und 5K-Modellen aufs Neue im Markt «Trends setzen», so der Samsung-Sprecher. Auf den folgenden Seiten finden Sie zu den vorgestellten Modellen Viewfinity S9, zu den Odyssey-G8- und G9-Displays und dem smarten M8-Bildschirm unsere Einschätzung.
Für Kreative: Monitor Samsung Viewfinity S9
Zuerst zur Ausstattung: Wie bereits erwähnt, fokussiert Samsung bei diesem 5K-Modell (Auflösung: 5120 × 2880, 16:9) mit einer Spannweite von 27 Zoll (Bilddiagonale: 68,58 cm) auf die Video-Creator-Sparte, und zwar im gesamten Social-Media-Segment und überall dort, wo verstärkt auf die Videobearbeitung respektive Verarbeitung zurückgegriffen werden muss. So deckt das S9-Modell, laut Samsung, den DCPI-P3-Farbraum zu 99 Prozent ab, ist, «Pantone Validated», womit Farbtöne möglichst realitätsgetreu angezeigt werden. Und: Der S9 ist bereits werkseitig farbkalibriert. Das Besondere, so Weber in seinem Vortrag: Per «Smart-Calibration» kann der S9 auch via App und Handy kalibriert werden. Die entsprechende App steht sowohl für Android- als auch iOS-Smartphones in den entsprechenden Shops zum Download bereit. Dabei, so Weber weiter, sorgt der im Gerät integrierte IoT-Hub, sowie auch die SmartThings-Unterstützung für Verbindung zu Smarthome-Geräten. Auch Cloud-Gaming wird übrigens unterstützt.
Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehört nebst dem matten, nahezu spiegelfreien 60-Hz-Display, die Möglichkeit, den Bildschirm zu neigen, zu drehen und via Pivotfunktion von der Horizontalen um 90 Grad in die Vertikale zu wenden. Seine Helligkeit wird mit 600 Candela pro Quadratmeter angegeben, die Reaktionszeit beträgt 5 Millisekunden (Grau zu Grau). Ausserdem sind der HDR-10-Support sowie ein Blaulichtfilter für augenschonendes Arbeiten und die Flicker-Free-Funktion Bestandteil des Monitors. Zudem ist im Gerät ein Helligkeitssensor integriert, womit sich die Hintergrundbeleuchtung der verbauten LEDs an das Tageslicht anpassen kann. Anschlussseitig sind Thunderbolt 4 inklusive (PD mit maximal 90 Watt), 3 × USB-C und ein Mini-DisplayPort integriert. Als Zubehör legt Samsung seinem Modell eine Fernbedienung bei. Optional ist hingegen eine frontseitige 4K-Kamera erhältlich. Das Monitor-Modell selbst wird es in zwei Varianten ab September 2023 geben. Mit Smart-Funktionen wechselt es für 1799 Franken den Besitzer, ohne diese Features kostet der IPS-Monitor Fr. 1599.-.
Online PC meint
Wir konnten bei der Pressveranstaltung kurz Hand anlegen. Das Gerät sieht edel aus, der dünne Bildschirmrahmen ist prima verarbeitet, das Display selbst ist nahezu spiegelfrei. Etwas schade ist die Wiederholrate von lediglich 60 Hz. Hier hätten wir uns gerne etwa mehr Speed vom Display gewünscht. Seis drum. Bei unserem ersten Eindruck überwiegt das Positive. Vor allem auch, was die Ergonomie betrifft: Die Blickwinkelstabilität ist gegeben, das Gerät lässt sich sehr einfach bewegen, sprich in seiner Höhe verstellen respektive die Pivotfunktion anwenden. Die Anschlüsse sind gut erreichbar. Online PC wird diesen Bildschirm, sobald er auch erhältlich ist, ausführlich testen.
Fürs Gaming: Monitor Samsung OLED Odyssey G9
Beim vorgestellten Odyssey-G9-Modell handelt es sich um ein 49-Zoll (Bilddiagonale: 124,46 cm, 32:9) grossen Curved Monitor. Das Einsatzgebiet des G9 (Dual-Quad High-Auflösung = DQHD, Auflösung: 5120 × 1440 Pixel) ist Gaming. Dazu bringt er alles mit, was man fürs Zocken benötigt: Er verfügt über eine Bildwiederholrate von 240 Hz, eine Grau-zu-Grau-Reaktionszeit von ultrakurzen 0,03 Millisekunden und ein QD-OLED-Panel. Der gekrümmte Bildschirm hat dabei einen Radius von R1800 (=1800 Millimeter) und besitzt dabei alle Vorzüge, die man von einem OLED-Fernseher kennt. Dazu gehören seine tiefen Schwarzwerte, der extrem hohe Kontrast von 1'000'000:1 und das HDR-True-Black-400-Feature. Der klassische Schwachpunkt der OLED-Technologie ist die Grundhelligkeit. Diese gibt Samsung beim G9-Modell mit typischen 250 nits (entspricht Candela pro Quadratmeter) an. Das ist nicht überwältigend hoch, ist aber auch ein Fingerzeig, wo sich der Gaming-Schirm pudelwohl fühlen dürfte: nämlich in dunklen Räumen.
Zur weiteren Ausstattung gehören ebenso die Cloud-Gaming-Funktionalität, Smart-TV-Apps, der IoT-Hub, sowie auch Built-In-Speakers. Ein auf der Rückseite verbauter Micro-HDMI-, HDMI-, Display-, USB-C-, insgesamt drei USB-3-Ports sowie Bluetooth und Wi-Fi 5 ergänzen die vielseitigen Anschlüsse respektive Verbindungsmöglichkeiten. Schön: Via Multitasking-Funktion kann der Bildschirm geteilt werden. Dann lassen sich zwei getrennte Anzeigen auf einem Bildschirm via den beiden zur Verfügung stehenden Video-Eingängen realisieren. Zudem ist der Monitor in der Höhe verstellbar und lässt sich neigen. Einbrenneffekte, die durchaus beim OLEDs u beachten sind, will der Hersteller durch die integrierte Pixelshift-Funktion ausschliessen. Der Garantiezeitraum beläuft sich auf 2 Jahre. Beim kleineren G8-Modell gibt Samsung hingegen noch 3 Jahre. Das Gerät soll im September auf den Markt kommen, der anvisierte Preispunkt liegt bei ca. 2000 Franken.
Online PC meint
Auch hier kann der erste Eindruck durchaus gefallen. Sitzt man direkt vor dem rassigen Gaming-Schirm, wirkt er schon recht pompös. Die Bildqualität kann auf jeden Fall überzeugen. Dank der kurzen Reaktionszeit und schnellen Wiederholrate dürfte wohl bei manch einem Gamer das Herz deutlich schneller schlagen. Online PC wird auch diesen Monitor testen, sobald er erhältlich ist.
Für Sparfüchse: Monitor Samsung OLED Odyssey G8
Dieser 34 Zoll grosse Gaming-Monitor (Auflösung: 3440 × 1440 Pixel, 21:9), der wie sein grosser Bruder ebenfalls mit dem QD-OLED-Panel ausgestattet ist, wurde bereits zur IFA 2022 im deutschsprachigen Raum vorgestellt. Vor allem ist das Display aber spannend, weil Anwender nicht ganz so tief in die Tasche greifen müssen, wie sie es bei G9-Variante noch müssen. Denn derzeit gibt es das Modell mit einer Preisreduktion von rund 500 Franken für 999 Franken zu kaufen. Beim Curved-Bildschirm (1800R), der genaugenommen unter dem Namen G85SB firmiert, handelt es sich um einen 34 Zoll grossen Gaming-Monitor mit einer nativen Bildwiederholrate von 175 Hz und einer ultrakurzen G2G-Reaktionszeit von 100 Millisekunden. Aufgrund der OLED-Technologie spielt dem Display besonders das Kontrastverhältnis, das bei 1‘000‘000:1 (1 Million zu 1) liegt, so richtig in die Hand. Neben diesen vorzüglichen Bildwerten profitieren Käufer auch vom integrierten Hub mit WLAN-Verbindung und Bluetooth. Damit mausert sich der G85SB zu einem Smart-TV mit vielseitigen Streaming-Diensten für Filme und Gaming, ist aber auch Schalt- und Waltzentrale für Smart-Home-Anwendungen via Samsung-App SmartThings. Ausstattungsseitig verfügt das Modell über HDMI 2.1, DisplayPort sowie USB-C. In eigener Sache: Online PC hat den Bildschirm derzeit im Testcenter und wird ihn im Rahmen der grossen Kaufberatung «Monitore für jeden Zweck» im nächsten PCtipp mit anderen Displays vergleichen.
Online PC meint
Samsungs Odyssey OLED G85SB durchläuft derzeit das Online PC-Testcenter.
Für Allrounder: Samsung Smart Monitor M8
Dieses Gerät ist bereits seit gut einem Jahr auf dem Schweizer Markt. Samsungs M8 kommt dabei mit einem schlanken Design, sieht aber auch sonst recht smart aus. Es ist ein Gerät, das irgendwo zwischen PC-Bildschirm und Smart-TV angesiedelt ist. Dabei wäre es falsch, den M8 als PC-Bildschirm mit smarten Features, oder als kleinen Smart-TV zu bezeichnen. Denn der Bildschirm bietet diverse Funktionen, die eine veritable Brücke zwischen den beiden Gerätetypen schlagen. Die erste Reaktion: «Sieht aus wie der neue iMac». Das dürfte kein Zufall sein, ist aber auch nichts Negatives. Der M8 ist dazu sogar in der Standardversion höhenverstell- und auch neigbar. Anschlüsse und Steuerung findet man auf der Rückseite, direkt unter der Aufhängung. Eine dünne Leiste für den Fernbedienungs-Empfang ragt unten rechts hervor.
Zum Display: Das Display des M8 ist auf einfache Arbeiten und Entertainment ausgelegt. Mit seinen 32 Zoll ist der Bildschirm ideal für Büroarbeiten und Unterhaltung im kleineren Rahmen. Das VA-Panel liefert ordentliche 99 % sRGB mit sehr regelmässiger Helligkeit, allerdings unter 75 % in Grafikstandards wie AdobeRGB oder DCI-P3. Für gemütliches Gaming reicht der Bildschirm aus, kommt aber schnell an seine Grenzen. Im kompetitiven Bereich ist der Bildschirm zu langsam (60 Hz). Dafür kann der M8 HDR mit bis zu 400 nits glänzen, was besonders bei unterstützten Filmen und Games sehr schön kommt. Da der M8 besonders für den Lifestyle-Nutzer möglichst einfach sein und natürlich auch optisch überzeugen soll, ist die Anzahl der Anschlüsse überschaubar. Da wäre einmal ein Micro-HDMI-Steckplatz und zweimal USB-C, wovon einer als HUB, und einer als Displayverbindung dient. Das wars dann auch schon für die Kabelanschlüsse. Die mitgelieferte Webcam wird über einen magnetischen Anschluss an der Rückseite des M8 angebracht, und lugt dann hinter dem Display hervor. Den kompletten Test finden Sie hier.
Online PC meint
Bei Samsungs M8 gefallen uns sein Äusseres, sowie auch die Innovationen, die Samsung verbaut hat. Der Preis von rund 400 Franken geht ebenfalls in Ordnung.